Obwohl auf dem Ohlsdorfer Friedhof als überkonfessioneller Begräbnisstätte nicht nach dem Bekenntnis gefragt wird, wurden die Abschiedsräume von Anfang an Kapellen genannt – eine Bezeichnung, die an sich für einen kleinen sakralen Raum für christliche Feiern gebraucht wird.
Der Hamburger Garten- und Friedhofsreformer Otto Linne wurde 1919 – zunächst kommissarisch – Direktor des Ohlsdorfer Friedhofes. Er galt als "Anwalt des sozialen Grüns".
Linne und die neue Gartenkunst
Vor 70 Jahren, am 4. Juni 1937 verstarb Otto Linne, der erste Garten- und Friedhofsdirektor Hamburgs und Schöpfer der östlichen Erweiterung des Friedhofs Ohlsdorf, des sogenannten Linneteils.
Ende des 19. Jahrhunderts, als Linne in der Ausbildung war, trug die Industrialisierung zu einer explosionsartigen Zunahme der Stadtbevölkerung und damit zu Veränderungen in der Stadtstruktur bei.
Idee und Vorbereitung
Vor ungefähr drei Jahren äußerte ich meine schon lange gehegte Idee, dem genialen Schöpfer des "neuen" Teiles des Ohlsdorfer Friedhofes, dem ersten Gartendirektor Hamburgs, Otto Linne, ein Denkmal setzen zu lassen.
Das Thema eines interdisziplinären Kultur-Projekts mit Praktikern und Theoretikern aus Schleswig-Holstein im März und April 2007 lautete, aktuelle und historische Einblicke in die Sterbekultur des Nordens zu vermitteln.
Der neu gegründete Förderverein für Grab- und Erinnerungskultur "Stones & Art" hat seinen Sitz nicht ohne Grund in Erkerode nahe Braunschweig genommen.