Direkt zum Inhalt

OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Norbert Fischer

Verbundene Artikel:


Wiens ältester erhaltener Begräbnisplatz: Der Jüdische Friedhof Rossau in der Seegasse

Seegasse1

Die Geschichte des jüdischen Friedhofs Seegasse, insbesondere seine vorübergehende Zerstörung, ist eng mit der nationalsozialistischen Diktatur und den Judenverfolgungen verknüpft. Im späten 20. Jahrhundert war der im 9. Wiener Stadtbezirk, Seegasse 9–11, gelegene Friedhof kaum noch als solcher zu erkennen. Stattdessen zeigte er sich noch Ende der 1970er Jahre als verwilderte Brache, die Grabsteine waren verschwunden. Damit schien einer der bedeutendsten Schauplätze der Wiener Kulturgeschichte verloren gegangen zu sein

Der Osterholzer Friedhof in Bremen und die Anfänge der Friedhofsreformbewegung

Der Osterholzer Friedhof in Bremen gehört zu den ersten Beispielen der Friedhofs- und Grabmalreformbewegung des frühen 20. Jahrhunderts.
In einem Teilabschnitt im Jahr 1916 – also inmitten des Ersten Weltkrieges – fertiggestellt, wurde er 1920 eingeweiht. Konzipiert wurde der Osterholzer Friedhof vom Gartenarchitekten und späteren Leiter des Bremer Gartenbauamtes Paul Freye (1869–1958). Die klare geometrische Struktur, der auch Wasserflächen und Bepflanzung angepasst wurden, schaffte eine übersichtliche Anlage mit streng systematisch gegliederten Gräberfeldern.

Die Cholera in Hamburg 1892

Titelseite 138

Die letzte Cholera-Epidemie Deutschlands ereignete sich im August 1892 in Hamburg, also vor 125 Jahren. Sie wurde begünstigt durch katastrophale hygienische Zustände, wie beim aus der Elbe gewonnenen Trinkwasser. Die Epidemie traf vor allem die Wohnquartiere der Armen in den Gängevierteln der Kirchspiele St. Michaelis und St. Jacobi.

Luther, Reformation und Friedhof

Titelseite 136

Das laufende Reformations-Jubiläum 2017 gibt einigen Anlass, auf den Zusammenhang von reformatorischen Lehren und Friedhöfen hinzuweisen. Denn die epochale Zäsur der Reformation wirkte sich grundlegend auf das Bestattungswesen aus

Über Reformation und Friedhofsverlegungen

Nürnberg

In der Reformationszeit wurde das Ende der traditionellen Kirchhofsbestattung in Deutschland eingeläutet. Die Verlegungen der Friedhöfe vor die Tore der Städte waren Ausdruck einer frühmodernen hygienischen Rationalität. Von der Reformation unterstützt und beschleunigt, verwandelten sie das Erscheinungsbild der Städte gegen die konkurrierende Macht des altgläubigen Klerus und der alteingesessenen Oberschichten.

Tod und Natur

Titelseite Nr. 135

Die Verbindung von Tod und Natur reicht in der Friedhofs- und Bestattungsgeschichte über mehr als 200 Jahre zurück. Bedeutende Persönlichkeiten der Geistesgeschichte, wie Rousseau, Klopstock und Fürst Pückler, ließen sich in naturnaher Umgebung bestatten. Im 19. Jahrhundert wurden Friedhöfe im Stil des englischen Landschaftsparks angelegt.

Bestattungskultur und Politik

Titelseite 133

Dass sich Geschichte, Gesellschaft und Politik auf Friedhöfen widerspiegeln, ist immer wieder an Grabstätten dokumentiert worden.
Aber politische Entwicklungen haben auch in einem allgemeineren Sinn mit Bestattungskultur zu tun. Trauerfeiern waren und sind zum Beispiel häufig ein Schauplatz politischer Kundgebungen gewesen.