Am 18. April 2021 fand in Berlin eine offizielle staatliche Gedenkfeier für die Opfer der Corona-Pandemie statt. Vielen Menschen wird das Abschiednehmen verwehrt und Hinterbliebene haben keine Möglichkeit, den Tod zu begreifen. Wie hat sich die Trauerkultur dadurch verändert?
Die Idee, sämtliche Sternenkinder-Friedhöfe, also Grab- und Gedenkstätten für frühverstorbene Kinder, in Schleswig-Holstein zu dokumentieren, entstand im Herbst 2019. Sie resultierte aus Gesprächen beim 15-jährigen Jubiläum des Vereins Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Schleswig-Holstein e.V. (VESH).
Seit Anfang 2020 hält das SARS-CoV 2-Virus die Welt in Atem und hat das öffentliche Leben zeitweise gänzlich zum Erliegen gebracht. Fakt ist, dass es in der Geschichte der Menschheit immer schon Seuchen gegeben hat, die das soziale Gefüge durcheinander gebracht haben.
Die Gedenkstätte für den Rockmusiker Chester Bennington am Rosarium des Ohlsdorfer Friedhofs in ihrem Wandel von 2018 bis 2020. Der Sänger der Gruppe Linkin Park hatte sich am 20. Juli 2017 das Leben genommen und wurde in der Nähe von Los Angeles bestattet.
Die Gedenkstätte mit Bank wurde von einer Fangruppe nach einer Spendensammlung eingerichtet und wird bis heute von ihr betreut.
Das Goor ist ein Wald- und Naturschutzgebiet im Süden der Insel Rügen, in der Nähe des kleinen Hafenortes und zu Putbus gehörenden Seebades Lauterbach gelegen.
An seinem Rand befinden sich zwei völlig gegensätzliche Schauplätze: das berühmte, historische Badehaus Goor und ein Sonderfriedhof aus der Zeit um das Ende des Zweiten Weltkriegs.
Schleswig-Holstein hat aufgrund seiner geografischen Lage unverwechselbare Eigenschaften. Wie die Landschaft, so sind auch die Begräbnisplätze vielfältig.
"Unser Friedhof soll von vielen Menschen als ‚ihr‘ Ort betrachtet werden", sagt Jörg Lelke, Verwalter des Evangelischen Friedhofes in Bad Oldesloe. Der Begräbnisplatz zeigt eine Mischung aus Garten-, Park- und Waldcharakter und zählt mit seiner Vegetation, seinen Bodenmodellierungen, Wasserflächen und vielfältigen Grabanlagen zu den interessantesten Friedhöfen in Norddeutschland.
Der im späten 19. Jahrhundert angelegte, heute 16,7 Hektar große evangelische Friedhof Bad Oldesloe ergänzte zunächst den Alten Friedhof und löste ihn schließlich ab. Nach dem 1878 beschlossenen Ankauf des Geländes an der Hamburger Straße westlich der Stadt fand die Einweihung am 13.11.1881 unter Leitung von Pastor Georg Baetz statt.
Historisch gehen die heutigen gemeinschaftlich gestalteten Bestattungsflächen zurück auf Grabanlagen, wie sie beispielsweise von Gilden, Handwerkerzünften und anderen Berufsvereinigungen bekannt sind. Aus geschichtlichen Gründen gibt es auch heute noch in einigen Orten Friedhöfe, die gemeinschaftlich betrieben werden und auf regionalspezifische Berufe verweisen.
Über Jahrhunderte hinweg war es häufig schwierig, Strandleichen zu identifizieren. Aber nur getaufte Christen durften zunächst auf den Kirchhöfen beigesetzt werden. Daher begrub man unbekannte Strandleichen auf Sylt und anderen Nordseeinseln in den Dünen oder in abseitigen Ecken am Friedhof.