Natur und Landschaft haben in der Geschichte der Bestattungs- und Friedhofskultur seit dem 18. Jahrhundert eine bedeutende Rolle gespielt. Der Kieler Gelehrte und Gartentheoretiker C. G. L. Hirschfeld legte im späten 18. Jahrhundert in seinem Werk "Theorie der Gartenkunst" programmatische, später immer wieder zitierte Ausführungen zur Verknüpfung von Landschaftspark und Friedhof vor. In der Gegenwart zählen landschaftlich gestaltete Gräberfelder zu den wichtigsten Trends der Friedhofskultur.
Gemeinschaftsanlagen als kleine "Friedhöfe im Friedhof" werden häufig nach unterschiedlichen naturlandschaftlichen Aspekten gestaltet. Die Kasseler Landschafts- und Freiraumplanerin Dr. Dipl.-Ing. Dagmar Kuhle hat sich in ihrer jüngst erschienenen Dissertation grundlegend mit dem Thema Naturlandschaft und Friedhof in der Geschichte, vor allem aber auf gegenwärtigen Friedhofsanlagen befasst (siehe die Buchbesprechung in "Ohlsdorf - Zeitschrift für Trauerkultur" Nr. 155, IV/2021). Dagmar Kuhle, die beruflich bei der ARGE Friedhof und Denkmal in Kassel tätig ist, fasst in ihrem in dieser Ausgabe vorgelegten, ausführlichen Beitrag ihre Forschungen zum Thema anhand einzelner landschaftlicher Motive zusammen.
Besonderes Augenmerk gilt auch einem weiteren Beitrag: Christiane Golubits berichtet über einen als Gesamtanlage für Tier-Mensch-Bestattungen ausgerichteten neu eröffneten Friedhof im österrreichischen Burgenland.