Anfang 50 war der Ehemann von Katrin Seyfert, als bei ihm die Alzheimer-Krankheit diagnostiziert wurde. Da hatten sie drei schulpflichtige gemeinsame Kinder. Marc war Arzt - einer, der "zwei Menschen gleichzeitig reanimieren" konnte - und sie war als freischaffende Autorin gefragt. Die Krankheit warf dieses ganze Gefüge durcheinander und brachte in den fünf Jahren, die zwischen Diagnose und Tod vergingen, für alle Beteiligten vielfältige Herausforderungen mit sich.
Was passiert am Lebensende? Sehen wir unser Leben wie "einen Film" vor unseren Augen ablaufen? Ist da ein Licht, auf das wir zugehen? Ein Tunnel? Die Hospizpflegerin Hadley Vlahos hat schon viele Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet und weiß, dass das Sterben so individuell ist, wie man gelebt hat.
Als Sandra Stelzner-Mürköster völlig unerwartet ihren Mann verliert, fällt sie in das schwarze Loch tiefer Trauer, ein Teil von ihr stirbt mit. Es folgt ein Weg der Selbsterkenntnis, dass Trauer eine Aufgabe und Botschaft an ihr eigenes Leben sein kann. Denn sie stellt den Betroffenen vor eine neue Aufgabe, der man nicht ausweichen kann.
Wohl kaum ein Thema beschäftigt Menschen, die sich mit lebensbedrohlichen bzw. lebensverkürzenden Erkrankungen beschäftigen müssen oder wollen derzeit mehr als die Diskussion um Todeswünsche (und damit auch zum "Assistierten Suizid"). Und kaum ein anderes Thema wird kontroverser diskutiert in Fragen des gesellschaftlichen, institutionellen oder individuellen Umgangs mit diesen Wünschen.
Die aktuell gesellschaftlich geführte Thematik, nämlich die Frage: "Soll eine Organspende verpflichtend sein?", berührt jeden existentiell.
Daher ist es für die Erkenntnis und Ausbildung eines eigenen Standpunktes wichtig, eine sachliche Pro- und eine Contra-Argumentation präsentiert zu bekommen.
Das Buch "Sieben Heringe" von Jürgen Wiebicke ist eine tiefgründige und persönliche Auseinandersetzung mit den Themen Krieg, Schweigen und Sterben. Der Autor und Journalist spricht mit seiner krebskranken Mutter zum ersten Mal über ihre Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg und begleitet sie in ihren letzten Tagen.
Als Herzensangelegenheit bezeichnet die Autorin dieses Buch im Vorwort. Seit 30 Jahren ist die Psychologin psychoonkologisch tätig - in eigener Praxis, in Krebsberatungsstellen und insbesondere in der Leitung der Abteilungen für Psychoonkologie am Markus Krankenhaus und an der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/Main.
Das Thema ist seit dem Urteil des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020 zur Aufhebung des § 217 des Strafgesetzbuches zur Strafbarkeit der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung vom 3. Dezember 2015 wieder sehr aktuell. Das Gericht hatte das 2015 beschlossene Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung für nichtig erklärt und betont, dass die Freiheit, sich das Leben zu nehmen - als Ausdruck des Rechts auf selbstbestimmtes Sterben - auch die Freiheit umfasse, "hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen und Hilfe, soweit sie angeboten wird, in Anspruch zu nehmen".
"Haben wir kein Salz?" fragt der Mann beim Abendessen mit den drei Kindern. Helene, seine Frau, steht auf, geht zum Balkon und stürzt sich wortlos in den Tod. Damit beginnt der Roman "Die Wut, die bleibt" von Mareike Fallwickl. Zurück bleibt eine Familie im Schockzustand: Lola, die 15-jährige pubertierende Tochter, ihre deutlich jüngeren Halbbrüder Lucius und Maxi, der Ehemann Johannes und die beste Freundin Sarah.
Mit dem Sterben als komplexem, aber wichtigen und unvermeidbaren Teil des Lebens beschäftigt sich das Buch des Medizinwissenschaftlers und Psychoonkologen Werner Schweidtmann. Er stellt darin sein biopsycho-soziales Verständnis des Sterbeprozesses vor und zeigt auf, wie professionell Begleitende durch gute und sensible Kommunikation dazu beitragen können, dass dieser Prozess gelingt.