Schleswig-Holstein hat aufgrund seiner geografischen Lage unverwechselbare Eigenschaften. Wie die Landschaft, so sind auch die Begräbnisplätze vielfältig.
Betritt der Besucher den kirchlichen Südfriedhof Neumünster durch das Haupttor, fällt sein Blick – über einen Vorplatz hinweg - auf die Auferstehungskapelle von 1958. Vorweg entdeckt der Besucher eine Engelsfigur am Eingangsbereich des Südfriedhofs.
"Unser Friedhof soll von vielen Menschen als ‚ihr‘ Ort betrachtet werden", sagt Jörg Lelke, Verwalter des Evangelischen Friedhofes in Bad Oldesloe. Der Begräbnisplatz zeigt eine Mischung aus Garten-, Park- und Waldcharakter und zählt mit seiner Vegetation, seinen Bodenmodellierungen, Wasserflächen und vielfältigen Grabanlagen zu den interessantesten Friedhöfen in Norddeutschland.
Der im späten 19. Jahrhundert angelegte, heute 16,7 Hektar große evangelische Friedhof Bad Oldesloe ergänzte zunächst den Alten Friedhof und löste ihn schließlich ab. Nach dem 1878 beschlossenen Ankauf des Geländes an der Hamburger Straße westlich der Stadt fand die Einweihung am 13.11.1881 unter Leitung von Pastor Georg Baetz statt.
Historisch gehen die heutigen gemeinschaftlich gestalteten Bestattungsflächen zurück auf Grabanlagen, wie sie beispielsweise von Gilden, Handwerkerzünften und anderen Berufsvereinigungen bekannt sind. Aus geschichtlichen Gründen gibt es auch heute noch in einigen Orten Friedhöfe, die gemeinschaftlich betrieben werden und auf regionalspezifische Berufe verweisen.
Über Jahrhunderte hinweg war es häufig schwierig, Strandleichen zu identifizieren. Aber nur getaufte Christen durften zunächst auf den Kirchhöfen beigesetzt werden. Daher begrub man unbekannte Strandleichen auf Sylt und anderen Nordseeinseln in den Dünen oder in abseitigen Ecken am Friedhof.
Die schleswig-holsteinische Ostseeküste ist von hohem landschaftlichem Reiz. Abwechslungsreich ist sie von tiefen Einschnitten, den Förden, ebenso geprägt wie von langen Sandstränden und hohen, nicht selten bewaldeten Steilufern. An letzteren wurden zwei Bestattungswälder eröffnet: bei Eckernförde und an der Hohwachter Bucht.
Dr. Anja Kretschmer, die mit dem "Friedhofsgeflüster" deutschlandweit über Friedhöfe führt, hatte in diesem Jahr zum dritten Mal zu ihrem "Wissensfestival" mit dem Titel "Scientia Mortuorum" eingeladen.
Der Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg steht jetzt im Zeichen des Immateriellen Erbes Friedhofskultur. Am 18. September 2020, rechtzeitig vor dem diesjährigen "Tag des Friedhofes", wurde Geschäftsführer Carsten Helberg (Hamburger Friedhöfe AöR) ein entsprechendes Schild überreicht. Es soll künftig auf die hohe Bedeutung der Friedhofskultur für die Stadt aufmerksam machen.
Mit einem Quiz den Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof erkunden: In Zeiten von Corona bietet der Verein Garten der Frauen Kindern, aber auch Erwachsenen die Möglichkeit, per Quiz den Garten der Frauen mit seinen historischen Grabsteinen bedeutender Hamburger Frauen kennen zu lernen und von den Schicksalen dieser Frauen zu erfahren.