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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Weltkriegsende und Revolution

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Weltkriegsende und Revolution

Titelseite Nr. 143

Diese Ausgabe erinnert an das Ende des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren, als die alte Ordnung – vielerorts gewaltsam – zerbrach. Auf dem Ohlsdorfer Friedhof hat sich dieses Geschehen im Denkmal für die Revolutionsopfer manifestiert, dessen Wiederherstellung nicht nur unserem Layouter Peter Schulze am Herzen liegt, weshalb unser Titelbild eine historische Aufnahme des Denkmals zeigt.

Das Denkmal für die Revolutionsgefallenen 1918–1920

Revolutionsgefallene

Am Beginn der Bergstraße auf dem Ohlsdorfer Friedhof, genau gegenüber dem Friedhofsmuseum, in dem der Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof sein Büro hat, befindet sich das Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der Revolutionsjahre 1918 bis 1920. Das Denkmal wurde um 1920 nach einem Entwurf von Oberbaudirektor Fritz Schumacher errichtet. 1933 musste es auf Betreiben der Nationalsozialisten wieder abgerissen werden.

Die Opfer der Novemberrevolution 1918 in Hamburg

Grabanlage Revolutionsopfer

Hamburgs Gedenkort für die Ereignisse am Ende des Ersten Weltkriegs und die unruhige Zeit danach ist die Grabanlage der Revolutionsopfer am Beginn der Bergstraße gegenüber dem Friedhofsmuseum. Die Revolution begann in Hamburg am 5. November 1918, als der Aufstand von Kieler Matrosen, Soldaten und Arbeitern hierher übergriff. Es kam zu Sympathiestreiks und Massenkundgebungen und einzelnen gewaltsamen Aktionen, die auch Menschenleben forderten.

Erinnerungsmale für die Opfer der Revolutionszeit von 1918–1919

Die Opfer

Die Opfer der Revolution in Hamburg sind ehrenvoll auf dem Ohlsdorfer Friedhof beerdigt worden. Wie aber wurde mit den Toten der Revolution in anderen Städten umgegangen? Wenn dieser Frage im Folgenden nachgegangen wird, dann geht es hauptsächlich um die Opfer der Novemberrevolution und des sich daran anschließenden Aufstandes im Januar 1919 – auch Spartakusaufstand genannt.

Die Familiengräber am "Kap Hoorn"

Karte

Nein, gemeint ist hier nicht die Südspitze von Südamerika. Mit "Kap Hoorn" wird in Ohlsdorf gelegentlich die spitz zulaufende Ecke an der Einmündung der Ida-Ehre-Allee in die Mittelallee bezeichnet (U32–W35). Wer sich hier genauer umsieht, wird feststellen, dass auf vielen Grabsteinen Sterbedaten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zu finden sind und die Inschriften auf gefallene Soldaten hinweisen.

Zum Gedenken an die Unfallopfer

Gedenkort

Zur Erinnerung an den schweren Unfall, der am 26.9.2018 ganz in der Nähe des Verwaltungsgebäudes stattfand, finden sich an der Unfallstelle zwei Erinnerungsorte, an denen Trauernde Blumen und Kerzen abgelegt haben und an die 78jährige Frau erinnern, die starb, als sie gerade in die Pferdekutsche zu einer gemütlichen Fahrt über den Friedhof einstieg. Da scheute eines der beiden Pferde, raste los und kollidierte mit einem Auto. Die Kutsche wurde umgeworfen und klemmte zwei Frauen unter sich ein.

Neue Infotafel für die Gräberfläche der Revolutionsgefallenen

Anlässlich des 100. Jahrestages der Revolution in Hamburg haben Jugendliche des Jugendarbeitskreises Hamburg im Rahmen des Projekts Hamburg Memory eine Infotafel erarbeitet. Sie wird am 6. November 2018 auf der Gräberfläche Revolutionsgefallene 1918–1920 auf dem Friedhof Ohlsdorf eingeweiht.

Neues vom Friedhof Ohlsdorf

Infohaus

Der Nebeneingang des Ohlsdorfer Friedhofs ist zurzeit (Oktober 2018) eine Baustelle. Das Gelände um das kleine Eingangsgebäude mit seiner Toilette wird umgestaltet und die Bushaltestelle wird wenige Meter nach Norden verlegt. Die Verwaltung schreibt dazu in ihrem Newsletter, dass im Zuge des Projekts Ohlsdorf 2050 von der Fuhlsbüttler Straße die freie Sicht auf die Grünflächen des Friedhofs ermöglicht werden soll.

Wildbienen-Boulevard eröffnet!

Wildbienen

Wie die Zeitschrift "Unser Wald", Ausgabe Herbst 2018, berichtet (S. 41) wurde am 17.6.2018 im Rahmen des "Tags der Stadtnatur" auf dem Ohlsdorfer Friedhof der erste Wildbienen-Boulevard mit 120 Metern Länge auf einem Friedhof eingeweiht. Friedhöfe eignen sich in besonderer Weise als Lebensraum für die stark gefährdeten Wildbienen. Der Friedhof Ohlsdorf geht mit gutem Beispiel voran und hofft auf viele Nachahmer.

Vering und Cordes – Eine Ausstellung im Museum Elbinsel Wilhelmsburg

Skizzenbuecher

Vom 9. September bis 31. Oktober zeigte das Wilhelmsburger Heimatmuseum eine Ausstellung zu Werk und Wirken von Hermann Vering und Wilhelm Cordes. Das Museum befindet sich im alten Amtshaus an der Kirchdorfer Straße. Zusätzlich zu den Räumen im Erdgeschoss des alten Gebäudes, in denen die Dauerausstellung zur Ortsgeschichte präsentiert wird, stehen seit kurzem drei Räume im Obergeschoss zur Verfügung, die für diese interessante, aber leider nur sehr kurze Sonderausstellung genutzt werden konnten.