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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Nr. 142, III, 2018

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Digital trauern

Titelseite

Gerade bei jüngeren Menschen wird Trauer zunehmend ins Internet verlagert. Trauer-Postings auf Facebook sind inzwischen üblich, im Internet werden besondere Memoriam-Seiten der Erinnerung an Verstorbene gewidmet. Nicht zuletzt werden Traueranzeigen online geschaltet. Die Möglichkeit, Texte, Bilder und anderes zu posten, sorgt für eine intensivere Kommunikation unter den Trauernden.

Trauern und Gedenken online

Das Internet und die digitale Welt, Social Media und Online-Plattformen spielen eine immer wichtigere Rolle im Leben und Alltag von Menschen.
Immer mehr Bereiche werden um einen virtuellen Faktor erweitert. Und auch im Umgang mit Trauer sind verschiedene Phänomene im Internet zu beobachten, etwa Online-Todesanzeigen, digitale Friedhöfe, aber auch Gedenkseiten und Trauer- und Erinnerungsaktivitäten auf Facebook.

Facebook als Ort der Trauer und Erinnerung

Jonas Togler ist 17 Jahre alt, als er im Juni 2011 beim Baden mit Freunden nicht mehr aus dem Baggersee auftaucht. Seine Kumpels glauben zunächst an einen Streich – nicht unüblich für den aufgedrehten, lebenslustigen Teenager, einen sportlichen Draufgänger –, vielleicht sei er heimlich an einer anderen Stelle aus dem See gestiegen und beobachte sie von dort aus kichernd bei der Suche nach ihm, denken sie. Doch wenige Stunden später bestätigt sich, was seine Mutter sofort spürte, als Jonas nicht zum Abendessen nach Hause kam: Jonas Togler ist tot.

Digitale Trauerkultur und digitales Gedenken: Eindrücke aus der Praxis

Im Zeitalter der allseitigen Digitalisierung und Durchdringung von Internetangeboten zu allen Themen dieser Welt nimmt es nicht Wunder, dass auch die Trauer zu begleiten digital in Angriff genommen wird. Aus den USA kennen wir den Trend, dass viele Menschen sich eine eigene digitale Gedenkseite schaffen, die die Erinnerung an den Verstorbenen wach halten soll.

Ein Gedenkort für Chester Bennington

Gedenkort

Das vorliegende Foto entstand am 11. März auf dem Ohlsdorfer Friedhof neben einer Bank zwischen Rosengarten und Südteich. Bilder, Blumen, Laternen, Ewiglichter, kleine Engel und Botschaften sind hier aufgestellt oder abgelegt. Die Bilder zeigen Chester Bennington, Sänger der amerikanischen Band Linkin Park, die ihre Fans besonders unter den Jugendlichen hat. Chester Bennington hatte unter Depressionen gelitten und nahm sich im Juli 2017 im Alter von 41 Jahren das Leben.

Internationale Bestatter-Fachmesse 2018 in Düsseldorf

Baumsarg

Wie alle vier Jahre, so öffnete die Internationale Bestattungs-Fachausstellung (BEFA) auch 2018 ihre Tore in den Messehallen Düsseldorf. Die BEFA ist eine Bedarfsmesse für die Bestatter, die für ihr Handwerk viele Produkte einkaufen. Vom 10. bis zum 12. Mai präsentierten rund 200 Aussteller sich auf der nunmehr 15. BEFA vor 10 000 Fachbesuchern und Bestattern auf 25 000 qm Fläche.

Wiens ältester erhaltener Begräbnisplatz: Der Jüdische Friedhof Rossau in der Seegasse

Seegasse1

Die Geschichte des jüdischen Friedhofs Seegasse, insbesondere seine vorübergehende Zerstörung, ist eng mit der nationalsozialistischen Diktatur und den Judenverfolgungen verknüpft. Im späten 20. Jahrhundert war der im 9. Wiener Stadtbezirk, Seegasse 9–11, gelegene Friedhof kaum noch als solcher zu erkennen. Stattdessen zeigte er sich noch Ende der 1970er Jahre als verwilderte Brache, die Grabsteine waren verschwunden. Damit schien einer der bedeutendsten Schauplätze der Wiener Kulturgeschichte verloren gegangen zu sein

Trauerschmuck aus menschlichen Haaren: Trauerkultur des bürgerlichen Zeitalters (Teil 1)

Trauerring

Das Wort Tod oszilliert nicht nur den Gedanken an einen endgültigen Abschied, sondern auch die Hoffnung, mit einem geliebten Menschen wieder verbunden zu sein. In der schnelllebigen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts sind es insbesondere Medien und soziale Netzwerke, die als digitale Archive die Erinnerungen, Erlebnisse, Freunde und Familie aufrechterhalten sollen.

Der Hamburger Friedhofsverwalter Wilhelm Cordes vor Gericht

Am 4. März 1892 berichtete das "Hamburger Echo" von einem recht merkwürdigen Vorfall: Ein junger Mann war in der Redaktion erschienen und bat um die Veröffentlichung eines Schriftstücks. Es war "die Abschrift eines nach allen Regeln der Kunst abgefaßten Denunziationsschreibens an die Staatsanwaltschaft", in dem eine in Ohlsdorf lebende Person der Majestätsbeleidigung beschuldigt wurde. Urheber war der Schwiegervater des jungen Mannes.

Ewald Volgger/Florian Wegscheider (Hg.): Urne wie Sarg?

Schon seit geraumer Zeit entwickelt sich die Feuerbestattung zur bevorzugten Bestattungsform. Der vorliegende, auf eine Tagung im oberösterreichischen Linz zurückgehende Band gibt Einblicke in die Praxis und Herausforderungen der Feuerbestattung und Urnenbeisetzung. Dabei werden historische, juristische, kirchliche und ethische Fragenstellungen berücksichtigt.