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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Trauerschmuck aus menschlichen Haaren: Trauerkultur des bürgerlichen Zeitalters (Teil 1)

Das menschliche Haar – Ein Symbol der Ewigkeit

Das Wort Tod oszilliert nicht nur den Gedanken an einen endgültigen Abschied, sondern auch die Hoffnung, mit einem geliebten Menschen wieder verbunden zu sein. In der schnelllebigen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts sind es insbesondere Medien und soziale Netzwerke, die als digitale Archive die Erinnerungen, Erlebnisse, Freunde und Familie aufrechterhalten sollen. Ebenso löst die private Trauer, die innerhalb einer persönlichen Trauerkommunikation auf Online-Portalen zum Ausdruck kommt, andere Formen einer intimen Erinnerungskultur ab.1 Wenngleich die digitale Kommunikation kaum mehr wegzudenken ist und seit einiger Zeit bereits in der virtuellen Welt bestattet und getrauert wird: können Sie sich vorstellen auch heute noch, die Haare eines geliebten verstorbenen Menschen zu tragen?

In dem Familien- und Freundschaftskult des 19. Jahrhunderts wurde die Erinnerung und die Trauer an einen geliebten Menschen auf ganz besondere intensive Weise zum Ausdruck gebracht. Um die Ausbildung eines persönlichen Gedenkens zu befriedigen und der Vergänglichkeit durch etwas Bleibendes entgegenzuwirken, avancierte das menschliche Haar innerhalb der Toten- und Gedenkriten zu einem bedeutenden Requisit der Erinnerung, das als Äußerung geistigen Verbundenseins mit dem Verstorbenen ein Zeichen des Gedächtnisses setzte. En-miniatur wird der historische Wandel durch die in sich veränderten Formen und Motive des Trauerschmucks aus Haaren erkennbar. Auf diese Weise entstand bereits aus der Trauermode des 16. Jahrhunderts eine spezielle Form des Haarschmucks, die sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem festen Bestandteil eines strengen Trauerreglements und zu einem stummen Kommunikationsmittel zwischen Toten und Lebenden entwickelte.2

Ein englischer Autor aus dem 19. Jahrhundert beschreibt den Zeitgeschmack des Trauerschmucks wie folgt: "Die Schmuckkassetten der Damen glichen tragbaren Friedhöfen."3 In der Tat variierte die Sonderform des Trauerschmucks aus Haaren dabei von einfachen Perlenformen oder Ornamenten bis hin zu aufwendig verarbeitetem Hals-, Ohr-, Arm- und Gewandschmuck sowie prachtvollen Schmucksets. Der Gedenkschmuck war längst nicht nur eine Tradition der Trauerkultur, sondern vielmehr ein äußerst beliebtes Accessoire mit hohem dekorativem Wert. Obgleich es, damals wie heute, ein Bedürfnis der Menschen war und ist, mit dem Verstorbenen in Verbundenheit zu bleiben, verlor der Haarschmuck im Laufe der 1920er Jahre an Bedeutung und geriet schließlich im 20. Jahrhundert vollständig in Vergessenheit. Diesem Leitgedanken folgend stellt sich die Frage, warum das Material Haar so bedeutsam für die bürgerliche Trauerkultur "des langen 19. Jahrhunderts"4 im mitteleuropäischen Raum wurde und wie es zu dieser Entwicklung kam. Das Interesse der vorliegenden Arbeit besteht darin, zu ergründen, inwiefern das menschliche Haar zu einem Träger innerhalb des Totenbrauchtums wurde und welche symbolische Bedeutung dem Haar und den Haararbeiten dabei zu kam. Ferner werden die kulturgeschichtlichen Hintergründe beleuchtet, wobei die Untersuchung des Verhältnisses zum jeweiligen Zeitgeist zu Emotionen, zur Mode und zu Leben und Tod bedarf.

Die Sprache der Haare

Nüchtern betrachtet sind Haare nichts anderes als Hornfäden – ein Gemisch aus Keratin, Schwefel, Wasser und Fett. Etwa 100.000 bis 150.000 Haare trägt der Mensch durchschnittlich auf dem Kopf.5 Es wächst monatlich bis zu einem cm – unabhängig davon, ob es rasiert, geschnitten oder frisiert wird. Das Haar, das in seiner sichtbaren Form eigentlich nur eine leblose Hornmaterie zu sein scheint, ist jedoch wie kaum ein anderes Merkmal: Ein zentrales Charakteristikum des Menschen. Dabei sind der Wachstum des Haares, sein Ausfallen, die Veränderung der Farb- und Haarstruktur nicht nur eine körperliche Erscheinung des Menschen, sondern es zeigt vor allem den Wandel, dem der Körper im Laufe des Lebens ausgesetzt ist.6

Das kulturelle Gedächtnis beruht nach Jan Assmann auf erinnerte Geschichte, die die Vergangenheit durch Artefakte aufrechterhält.7 Hierbei stellt das Haar, das seine Besonderheit durch Traditionen und Rituale zu einem symbolischen Denkmal erlangt hat, eine Art institutionalisiertes Erinnern dar.8 Die Bedeutsamkeit der Symbole9 spiegelt sich innerhalb des Totengedenkens wider, da Assmann gerade das Totengedenken als existenziellste Form von Erinnerungskultur betrachtet.10 Ferner weist Assmann darauf hin, dass man auf "spezielle Träger" angewiesen sei, die die Inhalte des kulturellen Gedächtnisses pflegten und an spätere Generationen übergaben.11 Artefakte transportieren hierdurch eine kollektivstiftende Identität, da die Erinnerungskultur auf eine symbolische Form zurückgeht, in der "der in gemeinsamer Sprache, gemeinsamem Wissen und gemeinsamer Erinnerung kodierte und artikulierte kulturelle Sinn in Zirkulation sind."12 Vor diesem Hintergrund können Haare als Objekte verstanden werden, die nicht nur das kulturelle Gedächtnis überliefern, sondern vor allem ein individuelles Totengedenken darstellen, in dem die "erinnernde Rückbindung" an einen Verstorbenen sichergestellt wird.13 Dabei sei hier die Überlegung über den Ewigkeitsstatus des Haares sinnvoll, da die Erinnerung symbolisch durch das Haar im kulturellen Gedächtnis durch nonverbale Kommunikation fortdauernd bewahrt wird und somit eine identitätsbildende Funktion besitzt.14 Die Bedeutung gründet darin, dass der Tod durch das Gedächtnis der Kultur überwunden wird, die es ermöglicht, Botschaften festzumachen, indem sie von Generation zu Generation übergeben wurde. Unter der Betrachtungsweise Assmanns wird dem Verschenken einer Haarlocke innerhalb des Totenbrauchtums im 19. Jahrhundert besonderer Ausdruck verliehen.15

Mit Haut und Haar

Die Veranschaulichung der Symbolik der Haare impliziert, dass das menschliche Haar eine Vielfalt der gesellschaftlichen Kultur vergegenwärtigt. Das Haar ist persönlich und öffentlich, es spiegelt intim-individuelle, sowie religiöse, soziale und politische Assoziationen wider.16 Marie Luise Könneker formuliert dazu: "Haare sind psychische Antennen, sie wurzeln unter der Kopfhaut und reichen als soziokulturell determinierte Zeichen weit in die Gesellschaft hinein."17 Dass dabei im 19. Jahrhundert das menschliche Haar den materiellen Wert eines Edelmetalls übertraf und somit zu einem emotional besetzten Symbol in der Trauerkultur wurde, liegt unter anderem daran, dass dem Haar in der europäischen Kultur eine besondere Bedeutung in der allegorischen Rede zukommt. Hier fungiert es als Repräsentation des gesamten Menschen. 18 Geläufige Redensarten, die mit dem höchsten Maß von Entsetzen oder beim Ansehen von schrecklichen Geschehnissen verbunden werden, sind zudem: "Die Haare stehen einem zu Berge", "haarsträubend".19 Die Beständigkeit des Haares spielt auch für seine metaphorische Bedeutung eine große Rolle, weil das Haar ein Produkt ist, das zu Lebzeiten entsteht, postmortal nur langsam zerfällt und kaum an Farbe verliert. Im übertragenen Sinn bedeutet das, dass sich das menschliche Haar zwischen totem Material und als Sinnbild für emotionale Zustände und Gefühlswerte bewegt.

Der Glaube an die magischen Kräfte des Haupthaares war im 19. Jahrhundert weit verbreitet, weshalb diese besondere Bedeutung, die dem Haar bis heute zukommt, tief in dem Volksglauben der Menschen verankert war.20 Beispielsweise berichtet das "Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens" über die zeitgenössischen Vorstellungen, die mit dem Haar, vornehmlich des menschlichen Kopfes, verbunden waren.21 Darin werden nicht nur die unterschiedlichsten Wetter-, Heil- und Liebeszauber beschrieben, sondern auch Abwehrzauber und die Vertreibung von Krankheiten aller Art. Der Zeitpunkt des Haarschnitts erwies sich vor allem beim Totengedenken und in den Trauerritualen als ausschlaggebend: "Wer einem Toten die Haare abschneidet, um sie zum Andenken aufzubewahren, tut nicht gut daran"22, rät das "Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens". Solche Haare vergingen gleichzeitig mit dem toten Körper; daher solle man, wenn man ein Andenken haben wolle, die Haare dem Lebenden abschneiden, auch wenn er in den letzten Zügen liege.23 Aus diesem Grund sollten der Kamm und das Messer, womit der Tote gekämmt und geschoren wurde, mit in den Sarg gelegt werden, da sonst denen, die sich ihrer bedient hätten, die Haare ausfielen.24

Die Überlieferungen des Volksglaubens machen vor allem deutlich, dass sich Menschen gerade bei kritischen Übergangszuständen alternative Übergangsrituale geschaffen haben. Inwiefern solche Rituale innerhalb dominanter religiöser Gemeinden stattfanden oder ein solcher Haarschnitt bei Sterbenden in den christlichen Sterberitus integriert war, ist bisher unbekannt.25 Das "Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens" empfiehlt jedoch, dass das Schneiden der Haare an spezifischen Feiertagen oder nach Sternzeichen vollzogen werden soll.26 Grundsätzlich bietet das Handwörterbuch Einblicke in Mentalität, Ideenkonzepte und Erklärungsmodelle. Das bedeutet aber nicht, dass alle Menschen diese Empfehlungen praktiziert oder daran geglaubt haben.

In Gedanken ganz nah!

Dear Laura has given us each a ring of our Do´s hair with a small pearl in the middle. I am so fond of it. We chose a ring – and I am glad for 3 reasons. First because always wearing it helps me to think of her; Second because a ring seems to be a bond of love; Third it being round, a circle reminds one how one´s love and communion with her may and will last for ever […].27

In einem Brief an ihre Freundin Laura beschreibt eine Frau ihre Liebe zu einem Gedenkring, der die Haare ihrer verstorbenen Schwester enthält und der ihre tiefe Verbundenheit zum Ausdruck bringt. Im 19. Jahrhundert war es zumeist Brauch, vor seinem Tod Schmuckstücke aus menschlichen Haaren herstellen zu lassen, um sie zum Gedenken an Familie, Freunde und Angehörige zu verschenken.28 Es ist davon auszugehen, dass die Familie sich vor Dorothea´s Tod gemeinsam für ein Trauerschmuckstück entschieden hat, wobei die Wahl auf einen Ring gefallen ist, wie die Hinterbliebene schrieb: "We chose a ring – and I am glad for three reasons". Der Ring symbolisiert ein Band der Liebe, der insbesondere durch das Tragen am Finger zum Ausdruck kommt. Ein Kreis erinnert daran, dass die Liebe und die Verbundenheit zu ihrer Schwester auf ewig währen. Ein Beispiel für ein solches Schmuckstück ist auf der Abbildung 1 zu sehen. Der Gedenkring ist mit einem Herzen verziert, das zur linken Seite hin gewölbt ist. Solche Formen von Trauerringen waren vor allem in Schottland verbreitet. Dieser 9 Karat goldene Ring enthält in der Mitte des Herzens geflochtene Haare, die von Perlen umgeben sind und symbolisch für Tränen stehen. Der Trauerring ist in seiner Originalverpackung erhalten.29

Trauerring
Abb. 1 Trauerring. Datum unbekannt. Herkunftsland Schottland. Abgedruckt in Maureen, DeLorme. Mourning Art & Jewelry, S. 95

Dass Trauerschmuckstücke aus menschlichen Haaren vor allem aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert erhalten sind, liegt insbesondere an der starken Verbreitung dieser Schmuckform in den bürgerlichen Kreisen.30 Schmuck aus und mit menschlichen Haaren zu tragen spricht vor allem für einen Einstellungswandel, der sich durch eine neue Kultur und veränderte Lebensführung begründete.31 Für das Bürgertum32 beziehungsweise den Wirtschafts- und Bildungsbürger standen vor allem die individuellen Leistungen im Vordergrund und explizierten damit ihre Ansprüche auf wirtschaftliche Belohnung, soziales Ansehen und politischen Einfluss.33 Damit verknüpfte sich eine positive Grundhaltung gegenüber regelmäßiger Arbeit, sowie eine positive Neigung gegenüber rationaler Lebensführung.34 Somit stand der ehrliche Bürger mit seinen Werten und Grundhaltungen gänzlich über die durch Vernunft und Politik geprägten adeligen Lebensauffassungen, in denen perspektivisch vor allem das Streben nach selbstständiger Gestaltung individueller Aufgaben, auch in Form von Vereinen, Genossenschaften und Selbstverwaltung im Zentrum stand.35 Kennzeichnend ist hierbei insbesondere das Selbst- und Weltverständnis des Bürgers. Grundlagen hierfür waren nicht nur der Umgang miteinander, sondern auch das Selbstverständnis zur Hochkultur sowie zur Wissenschaft.36 Das Ideal der bürgerlichen Lebenskultur begründete sich in der Familie, in der eine völlige Neubewertung gefühlsmäßiger Beziehungen zum Ausdruck kam.37 Das normierte Familienbild definierte sich insbesondere auf eine selbstbestimmte und emotionale Beziehung, die weniger auf einen zweckhaften Gesellschaftskreis reduziert war, sondern vielmehr Raum für entscheidende Individualisierungsimpulse schaffte, in denen sich Gefühle zu einem Ausdruck individueller Besonderheiten entwickelten.38 Der Prozess der Individualisierung ist nach Hartmut Böhme am Begriff der Emotionalität abzuleiten, die sich insbesondere im Zentrum des Familienhaushaltes fundierte.39 Entsprechend der Neubewertung gefühlsmäßiger Beziehungen entwickelte sich Schmuck aus menschlichen Haaren zu einem symbolischen Pars pro Toto, um die individuelle Persönlichkeit mit jener nahestehenden Person zu verbinden.40 Das Erscheinungsbild des Schmuckes, die Motive und die Ornamentik verstärkten dabei die jeweilige emotionale Botschaft. Die im langen 19. Jahrhundert verwendeten Motive bestätigten nicht nur die Aussage der nach innen gerichteten Aufklärung, sondern auch die Ambivalenz im Denken.41

Durch die neue Definition des Familienbildes und der damit gefühlsorientierten Verbundenheit wurden die Wahrnehmung des Todes und die veränderte Sicht auf das Jenseits im 19. Jahrhundert begründet.42 Mit dem Erwerb einer Locke eines geliebten Menschen und die seines Kindes, tragen Familienmitglieder oder Freunde stets einen Teil dieses Menschen symbolisch mit sich. Um nach dem Tod weiterhin in Gedanken mit der Familie verbunden zu sein, ist die höchste Motivation, dafür Trauerschmuck aus Haaren hergestellt zu haben.43 Das Jenseits wurde ebenso als ein Ort angesehen, an dem sich die echte menschliche Liebe vollendet, indem die Trennung durch den Tod weniger als ein endgültiger Bruch assoziiert wurde, sondern vielmehr als ein Scheiden, das nur vorübergehend erscheint.44 Folgende Sterbeszene des todkranken Mädchens Eva bietet einen Einblick in die Apperzeptionen mit dem Tod im 19. Jahrhundert: "I want to give you something that, when you look at, you shall always remember me. I´m going to give all of you a curl of my hair; and, when you look at it, think that I loved you, and am gone to heaven, and that I want to see you all there." 45

Philippe Ariès, berühmter Historiker des 20. Jahrhunderts, beschrieb die Empfindungen über den Tod im 19. Jahrhundert als besonders leidenschaftlich und dramatisch.46 Es folgte ein fast schon liebevoller Umgang mit dem Tod, der nicht mehr als Bedrohung für die eigene Person angesehen wurde, sondern für jene, die geliebt wurden.47 Diese Neuausrichtung zwischenmenschlicher Gefühle kann ein Zeichen dafür sein, dass die Hinterbliebenen den Tod eines geliebten Menschen weniger akzeptierten, als früher: "Der Tod des Anderen"48 . Erst der Glaube an ein zukünftiges Leben in der Erinnerung gab den Menschen Hoffnung, den Schmerz und die Trauer zu ertragen.49 Als Merkmale dieser Epoche können daher der besondere Umgang mit dem Tod, der Kult des Gedenkens und der häufige Besuch der Gräber, die im Zuge aufklärerischer hygienischer Rationalität von den Kirchhöfen weg an die Stadtränder verdrängt worden waren, genannt werden.50

(Red. Hinweis: Der hier vorgelegte Text geht aus einer Abschlussarbeit der Autorin an der Universität Hamburg hervor. Fortsetzung folgt)

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1 Vgl. Klie, Thomas/ Nord, Ilona (2016), S. 31. – Die Kurztitel in den Fußnoten beziehen sich auf das Literaturverzeichnis, das am Ende des Textes steht.
2 Vgl. Linnebach, Andrea/Schuchard, Jutta (1995), S. 9.
3 Vgl. ebd.; Vgl. Zick, Gisela (1980), S. 165.
4 Vgl. Bauer, Franz J. (2004), S. 24-27. Da dieser historische Zeitraum durch entscheidende Ereignisse zuvor und danach geprägt wurde und man unter anderem von einer Epoche des Übergangs spricht, in der sich wechselnde und heterogene Einflüsse durchkreuzen, ist dieser Zeitraum von 1789–1917 als das lange 19. Jahrhundert gekennzeichnet.
5 Vgl. Kerscher, Martina (2009), S. 185.
6 Vgl. Tiedemann, Nicole (2007), S. 14.
7 Vgl. Assmann, Jan (2013), S. 52.
8 Vgl. ebd. Assmann geht dabei insbesondere auf Riten und Mythen ein, die den Sinn der Wirklichkeit umschreiben: "Ihre sorgfältige Beachtung, Bewahrung und Weitergabe hält die Welt in Gang."
9 Vgl. Kluge, Friedrich (2002), S. 629-642. Der Ursprung des Begriffs "Symbol" bzw "symbolon" kommt aus dem lateinischen und wird vom griechischen Begriff "sýmbolon", was "zusammenbringen" oder "zusammenwerfen" bedeutet, hergeleitet. Das Symbol ist in diesem Sinne ein "Erkennungszeichen zwischen Gastfreundschaft". Als Merkmal dafür wurde beispielsweise ein Ring zerbrochen und diese Teile unter Freunden und Partnern aufgeteilt. Es handelt sich folglich um eine spezielle Art von Zeichen, das eine Bedeutung assoziativ zur Anschauung bringt. Meyers Enzyklopädisches Lexikon (1978), Bd. 23, S. 88f. Ein Symbol ist somit eine unendlich interpretierbare Variable, die in Abhängigkeit vom jeweiligen Kontext mit seinen möglichen Inhalten korreliert.
10 Vgl. Assmann, Jan (2013), S. 34
11 Vgl. Assmann, Jan (2013), S. 54.
12 Vgl. ebd, S. 63, 140.
13 Vgl. ebd.
14 Vgl. ebd, S. 57; Vgl. Tiedemann, Nicole (2007), S.27.
15 Vgl. ebd.
16 Vgl. Tiedemann, Nicole (2007), S. 14.
17 Vgl. ebd.; Vgl. Könneker, Marie-Luise (1983), S. 14.
18 Vgl. Richter, Isabel (2004), S. 169.
19 Vgl. Röhrich, Lutz (1991), S. 604.
20 Vgl. Richter, Isabel (2010), S. 170.
21 Vgl. Bächtold-Stäubli, Hannes (1930/31), Sp. 1240-1288.
22 Vgl. ebd, Sp. 1269.
23 Vgl. ebd, Sp. 1269.
24 Vgl. ebd, Sp. 1241.
25 Vgl. Richter, Isabel (2010), S. 171.
26 Vgl. Bächtold-Stäubli, Hannes (1930/31), Sp. 1279.
27 DeLorme Maureen (2004), S. 66; Coffin, Margaret M. (1976), S. 195ff; Lutz, Deborah (2011), S. 127-142.
28 Als Beispiel kann hier der britische Abgeordnete Samuel Pepys (1633–1703) genannt werden, der vor seinem Tod 100 Trauerringe bestellt hat, die nach seinem Tod an Familie, Verwandte und Freunde verschickt wurden.
Sherrow, Victoria (2006), S. 170-171.
29 Vgl. DeLorme Maureen (2004), S. 95.
30 Vgl. Richter, Isabel (2010), S. 160.
31 Vgl. ebd.
32 Vgl. Conversations–Lexikon (1875): Sp. 773-774.
33 Vgl. Kocka, Jürgen (1988), S. 27-29.
34 Vgl. ebd.
35 Vgl. Peters, A./Olliges-Wieczorek, U./Peters, I.B. (1995), S. 11.
36 Vgl. ebd.; Vgl. Kocka, Jürgen (1988), S. 27-29.
37 Vgl. ebd.
38 Vgl. Kocka, Jürgen (1988), S. 27-29.
39 Vgl. ebd; Vgl. Böhme, Hartmut (1997) S.535, 538f.
40 Vgl. Tiedemann, Nicole (2007), S. 195.
41 Vgl. ebd.
42 Vgl. Ariès, Philippe (2015), S. 776-783f.
43 Vgl. Gockerell, Nina (1980), S. 48.
44 Vgl. Ariès, Philippe (2015), S. 521.
45 Vgl. Beecher-Stowe, Harriet (2011), S. 366. "Es ist unter Euch niemand, der nicht stets gut zu mir gewesen wäre. Darum werde ich jedem von euch eine Locke von meinem Haar geben, und wenn ihr sie anseht, so denkt daran, dass ich euch geliebt habe und dass ich euch im Himmel wiederzusehen wünsche."
Siehe hierzu weitere Literatur: Heininger, Abigail (2015), S. 334-352.
46 Vgl. Ariès, Philippe (2015), S. 521; Vgl. Richter, Isabel (2010), S. 152.
47 Vgl. Tiedemann, Nicole (2007), S. 225.
48 Vgl. Ariès, Philippe (2015), S. 520; Vgl. Richter, Isabel (2010), S. 152.
49 Vgl. ebd., S. 600. Vgl. Sörries, Reiner (2002), S. 308.
50 Vgl. Ariès, Philippe (2015), S. 625ff; Vgl. Tiedemann, Nicole (2007), S. 225; Vgl. Boehlke, Hans Kurt (1979), S. 135-146; Vgl. Fischer, Norbert (2013): Neue Bestattungskultur: Tod, Trauer und Friedhof im Wandel.
Literaturverzeichnis

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Zick, Gisela: Gedenke mein …, Freundschafts- und Memorialschmuck 1770–1870, Dortmund 1980.

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