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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Weltreligionen und Jenseitsglaube

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Weltreligionen und Jenseitsglaube

Titelseite Nr. 121

"Wie die Gedenkkulturen der Weltreligionen sich in ihrer Unterschiedlichkeit darstellen, zeigt in Hamburg auf dem Ohlsdorfer Friedhof das Garten-Projekt Diesseits-Jenseits, Gedenkkulturen der Weltreligionen auf. Es versteht sich als kooperierendes Projekt zur Internationalen Gartenschau igs 2013 in Hamburg-Wilhelmsburg, dort wo zeitgleich der Bereich Gärten der fünf Weltreligionen zu besichtigen ist", schreibt Mareta Haist in ihrem einführenden Beitrag. Dieser aktuelle Bezug war der Redaktion genug Anlass, sich einmal mit dem Thema zu befassen.

Ohlsdorf – ein konfessionsoffener Friedhof

Muslime

Die Zunahme von Migranten unterschiedlicher religiöser Prägung in unserer heutigen Gesellschaft hat besonders in den Ballungszentren zu der Notwendigkeit geführt, auch auf deren Sitten im Umgang mit den Toten einzugehen. Gerade in einer fremden Umgebung bestehen Menschen auf ihren religiösen Traditionen, die sie als identitäts- und gemeinschaftsstiftend erleben.

Ein Festmahl nach dem Tod? Römisches Jenseits in Timgad (Algerien) – und heute

Timgad1

Seit 1982 gehört die Stätte Timgad im Nordosten Algeriens zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der römische Kaiser Trajan ließ die früher unter dem Namen Thamugadi bekannte Militärkolonie im Jahre 100 errichten. Hier ist die typische Struktur römischer Stadtgründungen mit quadratischer Form und Unterteilung besonders gut erkennbar. Die Ruinenstadt liegt knapp 200 km südlich der Mittelmeerküste in einer grünen Ebene nördlich der Aurès-Berge, etwa 100 km südlich von Constantine und 40 km östlich von Batna.

Zum Wandel christlicher Jenseitsvorstellungen auf Grabmälern vom 16. bis 18. Jahrhundert

Der Begriff "Jenseits" tauchte in substantivierter Form erstmals im 19. Jahrhundert auf. Im "Deutschen Wörterbuch" von Jacob und Wilhelm Grimm wird der Begriff im Zusammenhang mit Todesanzeigen wie folgt verwendet: "unser guter vater ist zu einem bessern jenseits abgerufen". Dieser begriffsgeschichtliche Hinweis dokumentiert den fundamentalen Wandel in den Vorstellungen vom Dasein nach dem Tode, der sich gegenüber den früheren, religiös konnotierten Texten und Metaphern vollzogen und zu einem neuen Verständnis, zu neuen Bildern und Beschreibungen geführt hatte.

Bestattungskultur ohne Wandel: CD-Verbot bei Trauerfeiern in Bad Oldesloe – Eine Dokumentation

In der norddeutschen Presse wurde in den letzten Monaten unter dem Stichwort "CD-Verbot bei Trauerfeiern" ausführlich über Vorgänge auf dem Friedhof Bad Oldesloe berichtet. Dabei wurde Hinterbliebenen das Abspielen der von ihnen gewünschten Musik auf ihren Trauerfeiern verweigert. In einem Fall wurde sogar gegenüber einer todkranken Frau der letzte musikalische Wunsch abgelehnt. Im Brennpunkt stehen die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Bad Oldesloe als Friedhofsträger und ihr Pastor Friedhelm Schark.

Das Grabmal Lippert wird restauriert

Lippert

Im Waldteil des Ohlsdorfer Friedhofs befindet sich an prägnanter Stelle, am sog. Lippertplatz in U 23/V 23 gelegen, die sowohl kunstgeschichtlich als auch lokalgeschichtlich bedeutsame Grabanlage Lippert. Das Grabmal wurde 1898 nach einem Entwurf der hamburgischen Architekten Martin Haller und Hermann Geißler errichtet und sticht insbesondere durch die aus weißem Carrara-Marmor gefertigten bildhauerischen Details des Künstlers Johannes Schilling aus Dresden hervor.

Der "Kriegertempel" – ein Stein des Anstoßes?

Ehrenmal

Die Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft bei Kapelle 9 auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg werden im allgemeinen Sprachgebrauch als Gräber deutscher Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges bezeichnet, obwohl man spätestens seit 1992 Ausführlicheres über die dort auch bestatteten Opfer der NS-Diktatur weiß. Herbert Diercks fasste damals seine Recherchen in der Publikation "Auf den Spuren von Naziherrschaft und Widerstand" zusammen, die Willi-Bredel-Gesellschaft war Herausgeberin.

Ohlsdorfer Friedensfest ausgezeichnet

Das Ohlsdorfer Friedensfest ist vom Bündnis für Demokratie und Toleranz für sein "vorbildliches Engagement" ausgezeichnet worden. Unter dem Motto "Zivilgesellschaftliches Engagement sichtbar machen!" prämiert das in der Bundeszentrale für politische Bildung angesiedelte Bündnis mittlerweile im zwölften Jahr besonders engagierte Projekte.