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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Gräber, Grüfte und Gebeine. Tod in der Frühen Neuzeit von Bettina Jungklaus, Juliane Lippok, Daniel Krebs und Michael Malliaris


2009 hat sich in Berlin die Arbeitsgemeinschaft Sepulkralkultur der Neuzeit (ar.se.n.) zur Erforschung kulturhistorischer Erscheinungsformen gegründet, "die mit Sterben, Tod, Bestattung, Totengedenken, aber auch damit verbundenen Emotionen wie Trauer und Trost in der Frühen Neuzeit zusammenhängen". 2022 haben vier Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft den o.g. umfangreichen Sammelband herausgegeben, der sich der vielfältigen Bestattungskultur dieser Zeitspanne (ca. 1500-1800) widmet. Beteiligt sind daran Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen. Sie vertreten neben der Archäologie der Neuzeit die Anthropologie, Kunstgeschichte, Geschichte, Europäische Ethnologie und Theologie, sowie die Restaurierungswissenschaft mit ihren differenzierten Untersuchungsmethoden jener Relikte, die in Gräbern und Grüften gefunden werden. Neben einer ausführlichen Einführung in das Thema, bei der es um Kirche und Konfession in Mittelalter und Neuzeit, den Wandel der Friedhöfe vom 14. bis zum 19. Jh. sowie um die Kirchenbestattungen vor und nach der Reformation geht, stehen verschiedene Beiträge, in denen die Erforschung von Gräbern und Grüften ausführlich dargestellt wird. Deutlich wird dabei, dass die Grabfunde, seien es Grabbeigaben, Kleidungsstücke oder die Skelette der Bestatteten selbst, auf vielfältige Weise Aufschluss über die Sepulkralkultur der Vergangenheit geben können - so zum Beispiel auch über die sogenannten Fontanellenbleche, eine Besonderheit der Medizingeschichte. Dabei ist die Rolle der Gruftforschung nicht zu unterschätzen.

Bettina Jungklaus, Juliane Lippok, Daniel Krebs und Michael Malliaris, Gräber, Grüfte und Gebeine. Tod in der Frühen Neuzeit, Jahrgang 3/2022 der Zeitschrift „Archäologie in Deutschland“ (Sonderheft 25/2022), Darmstadt 2022.

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