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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

25 Jahre gemeinnütziges, kulturelles Wirken im Spiegel von Zahlen - Eine Bilanz des Vereins Förderkreis Ohlsdorf Friedhof e.V.

Der gemeinnützige Vereinszweck

"Der Verein soll die Erhaltung und Pflege historischer Friedhofsanlagen mit ihren Grabmalen in Hamburg fördern und unterstützen. Darin eingeschlossen sind sowohl die Park- und Gartenanlagen, als auch die Werke der Grabmalkunst und solche Grabmale, die beispielhaft das Schaffen der Bildhauer und Steinmetze der Vergangenheit widerspiegeln. Gemäß seiner Bedeutung für die Geschichte Hamburgs soll das Hauptaugenmerk auf der Erhaltung des Gesamtkunstwerkes Hauptfriedhof Ohlsdorf liegen", so in Auszügen der Wortlaut der Satzung zum Vereinszweck.

Grabmal Buelow
Das Grabmal der Komponisten und Dirigenten Hans von Bülow, gelegen an der Nebenallee in V 22, 1-8. Der Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof unterstützte die grundlegende Sanierung im Jahre 2001 und sorgte im Jahre 2004 für die Restaurierung aller Bronzeteile des Grabmals. Foto: PS

Um dieses Ziel zu erreichen wird seit Anbeginn eine vielfältige Öffentlichkeitsarbeit für „eine Denkmalpflege von unten“ praktiziert. Denn nur wer informiertes Publikum hinter sich hat, kann erfolgreich wirken. Das Ergebnis lässt sich kurz und bündig am besten in Zahlen ausdrücken und mit wenigen Worten im Folgenden darstellen.

Wie aktive Mitglieder die Einwohnerzahl einer kleinen Großstadt informierten

Von den seit Jahren annähernd konstant bleibenden 200 Mitgliedern sind etwa 25, also jedes achte Mitglied, in unterschiedlicher Weise zum Erreichen unserer Vereinszwecke aktiv. Zur personalintensiven Öffentlichkeitsarbeit gehören insbesondere die Friedhofsführungen und die Museumsbetreuung. Das Ergebnis dieses Einsatzes erbrachte im Laufe der letzten 25 Jahre Zahlen, die mit der Einwohnerzahl einer kleinen Großstadt verglichen werden kann. So wurden bei 601 öffentlichen Führungen 21.860 Teilnehmer gezählt. Annähernd die gleiche Anzahl, nämlich 21.050 Teilnehmer, konnten auf 989 Sonderführungen informiert werden.

Öffentliche Friedhofsführungen sind Veranstaltungen, die über die Presse, das Internet und durch Flyer angekündigt werden und zu denen keine Anmeldung erforderlich ist. Man kommt eben, wenn man kommen will, meist auch unabhängig vom Wetter. So war es gleich bei der ersten öffentlichen Führung am 6. Dezember 1989 bei minus 6°. Es kamen 60 Interessierte. In der Regel werden sie vom Förderkreis in mehreren Gruppen geführt.

Sonderführungen sind nachgefragte Führungen für kleinere Gruppen wie Schulklassen, Vereinigungen der Erwachsenenbildung, fachlich Interessierte und Touristen. In den letzten fünf Jahren stieg die Nachfrage nach diesen Führungen stark an. Das Mittel liegt nunmehr bei 80 Führungen/Jahr.

Den insgesamt 42.900 Teilnehmern von bisher insgesamt 1.590 Friedhofsführungen steht eine Besucherzahl von 54.000 gegenüber, die im Friedhofsmuseum gezählt worden sind, gelegentliche Doppelzählungen inbegriffen. Die 100.000er Marke wird eindeutig überschritten, wenn die etwa 6.050 Besucher der 116 Vortragsveranstaltungen hinzugezählt werden, die der Förderkreis bisher veranstaltet hat. Ungezählt bleiben jedoch all jene am Ohlsdorfer Friedhof Interessierten, mit denen der Förderkreis darüber hinaus auf Info-Ständen, Ausstellungen, Fachexkursionen usw. Kontakt hatte. Die kurz skizzierte Bilanz stellt eine solide Basis dar, auf der das vom Verein erfolgreich gesteckte Ziel der "Denkmalpflege von unten" praktiziert wird. Außerdem ist dieses Ergebnis eine ergiebige Quelle von unzähligen, gern gesehenen Kleinstspenden. Was der Verein damit ermöglicht hat, wird nachfolgend dargelegt.

Was die Spenden ermöglichten

Ein weiterer festgeschriebener Vereinszweck ist die "Sammlung zweckgebundener Spenden zur Pflege und Restaurierung gefährdeter Objekte und die Unterstützung von konkreten Erhaltungsmaßnahmen". Ein Ziel, das hoch gesteckt war, aber erreicht werden konnte. So hat der Förderkreis seit seiner Gründung bisher (Stand Ende 2013) 182.700 Euro in die Restaurierung, Sanierung oder Errichtung von Grabdenkmalen investiert. Die Maßnahmen wurden ausschließlich mit allgemeinen oder objektgebundenen Spenden, sowie durch Zuwendungen von Stiftungen oder staatlichen Stellen finanziert. Die Planung, Abwicklung und Betreuung der Maßnahmen erfolgten ehrenamtlich. Diese Leistungen sind kostenmäßig und zeitlich nicht erfasst. Bei vielen Objekten war die Friedhofsverwaltung mit ergänzenden gärtnerischen Leistungen am Umfeld der Anlagen beteiligt.

Hier eine Auswahl von größeren, herausragenden Objekten der insgesamt 45 Maßnahmen:

1990 Grabmalpatenschaft Gerstenkorn,
heute Rübcke 8.000 Euro
2000 div. Grabmale am Museum 8.000 Euro
2002 div. Grabmale am Museum 14.800 Euro
2002 Cordes-Treppe am Museum 10.400 Euro
2003 Galvanoplastik Jerbohm am Museum 7.000 Euro
2005/6 Grabanlage Wedells 22.800 Euro
2006/7 Linne-Denkmal 36.500 Euro
2010 Grabanlage Prinzessin von Ostfriesland 10.600 Euro
2011 Grabanlage Stavenhagen 7.000 Euro
2014 Grabanlage Lippert 10.000 Euro

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft 25 Jahre Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof (August 2014).
Erkunden Sie auch die Inhalte der bisherigen Themenhefte (1999-2024).