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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Grabmal Eckler unter Denkmalschutz

Am Hang auf der nördlichen Seite der Cordesallee, nahe des Haupteingangs zum Friedhof Ohlsdorf steht ein weithin sichtbares Grabmonument mit architektonischem Aufbau aus rotem Sandstein und reicher plastischer Ausgestaltung (Grablage: P 8, 177-81, 185-6).

Es wurde1905 für Paul Eckler errichtet, der u.a. am Bau des Hamburger Rathauses beteiligt war. Beide, Grabmal und Rathaus, sind Zeugnisse gründerzeitlicher Bautätigkeit. Fast hundert Jahre nach dem Erwerb der Grabstätte beabsichtigte die Familie Eckler, das Grabmal entfernen und im fernen Südafrika am Rande der Kalahari-Wüste auf ihrem dortigen Grundbesitz wieder aufstellen zu lassen. Diesem Ansinnen stand aber das zu beachtende öffentliche Interesse am Erhalt des denkmalwürdigen Grabmals in situ entgegen. Es kam zu einem Prozess, mit dem sich das Verwaltungsgericht 1999 zu befassen hatte.

Zwischenzeitlich nahm das Denkmalschutzamt dieses Grabmal in die Denkmalliste auf. Im Mai 2001 wurde ihm durch das Gericht Recht gegeben mit der Begründung: "Das Grabmal ... ist ... wegen seiner geschichtlichen Bedeutung sowie zur Bewahrung charakteristischer Eigenheiten des Friedhofsbildes, das als Teil des Stadtbildes anzusehen ist, und im öffentlichen Interesse als bewegliches Denkmal unter Schutz gestellt worden. ..." Es sollte noch längere Zeit währen bis die Familie einlenken musste: 2003 verlängerte sie das Nutzungsrecht an ihrer Grabstätte. Welch ein Gewinn für den Friedhof! Eine nähere juristische Betrachtung des Verfahrens von Hans Joachim Wiedmann ist nachzulesen in der Zeitschrift Friedhof und Denkmal 1-2003, Seite 24 - 26.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Trauer und Musik (August 2003).
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