Kulturbehörde, Denkmalschutzamt (Hrsg.). Christians Verlag, Hamburg 2004, 311 S., zahlreiche Abb.
Eberhard Kändler hat in Hamburg schon mit seiner Dissertation "Begräbnishain und Gruft" (Hamburg 1997) einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der historischen Friedhöfe geleistet. Jetzt ist in der Themenreihe des Denkmalschutzamtes die vollständige Dokumentation des jüdischen Friedhofs auf dem Schwarzenberg in Harburg neu erschienen, die er zusammen mit Gil Hüttenmeister verfasst hat. Dem vollständigen Katalog der mehr als zweihundert erhaltenen und bekannten Grabmale geht ein Abriss der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Harburg und ihres Synagogenbaus voraus; verbunden mit einer Darstellung der wechselvollen Friedhofsgeschichte, die auf der sorgfältigen Auswertung von Archivmaterial basiert.
Im Katalogteil wird jedes bekannte Grabmal in seinem derzeitigen Zustand – manchmal auch mit einer Aufnahme von 1942 – abgebildet und beschrieben. Dazu werden die hebräischen Texte mit Übersetzung ebenso wie die deutschen Inschriften abgedruckt. Besonders hervorzuheben ist, dass jedem Eintrag biographische Daten hinzugefügt sind, die Aufschluss über Namen, Lebensdaten und – soweit bekannt – auch die Berufe der Beerdigten geben. Damit wird dieses Buch zu einer ungewöhnlichen Quelle der jüdischen Gemeinde in Harburg, in der versteckte und fast vergessene Informationen über die Gemeindemitglieder zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.