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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Helmut Schoenfeld zum 80. Geburtstag

Schoenfeld
Helmut Schoenfeld. Foto: H.-J. Mauss

Hamburg, 7. März 2013

Lieber Helmut Schoenfeld!

Heute vollendest Du Dein achtzigstes Lebensjahr! Ich darf Dir im Namen unseres Förderkreises den Geburtstagsbrief schreiben, was ich mit großes Freude und echter Zuwendung zu Dir herzlich gerne tue. Was wünscht ein 81-Jähriger einem 80-Jährigen? Ich denke, vor allem die innere Zufriedenheit, eine Harmonie zwischen Körper und Geist und die Möglichkeit – und auch das Können zur Gestaltung der eigenen Lebensführung. Natürlich ist die Gesundheit wichtig und eine gewisse materielle Freiheit, aber was nützt das, ohne gestaltend handeln zu können. Wir beglückwünschen Dich zu der Kraft, die in Dir ist, immer neue Aufgaben zu erkennen und diese zu lösen, und wir beglückwünschen uns, dass Du diese Energie auf die Kulturarbeit unseres Ohlsdorfer Förderkreises gewendet hast.

Parallel zum Jahr der deutschen Einheit 1989 haben wir zusammen unter Federführung von Frau Dr. Leisner den Förderkreis gegründet, also vor 24 Jahren. Du hast während dieser Zeit hunderte von Führungen über unseren einzigartigen Friedhof gemacht, mit leiser Stimme, warmem Herzen und großem Wissen. Du hast mehrere beispielhafte Friedhofsführer allein oder mit Co-Autoren verfasst; sie alle sind praxisnah, beschreiben die hohe Sepulkralkultur, aber auch die botanischen Besonderheiten unseres Parkfriedhofes. Exzellent dein letztes Buch über die Bäume des Ohlsdorfer Friedhofsparkes.

Du kennst Dich in der Stadtgeschichte von Hamburg aus. Ich rede keine leeren Worte: Fast alles, was man Dich aus unserem Interessenbereich fragt, kannst Du beantworten, immer plus-positiv, meist spontan, manchmal durch Nachlesen. Aber stets weißt Du "gewusst – wo".

Diese Laudatio könnte ich lange fortschreiben, aber ich denke, Du kennst selber Deinen Wert, bist aber, lieber Helmut, zu bescheiden, damit zu prahlen. Für viele von uns bist Du der "Mister FOF", das Rückgrat unseres Kulturkreises, dem wir heute für seinen unermüdlichen Einsatz danken. Wir sind stolz, Dich als Ehrenmitglied bei uns zu haben. Dieses Lob ist Dir nicht einfach zugefallen. Du hast schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Ich denke dabei vor allem an Deine lebenssprühende Gerti, die Dir viel zu früh durch den Tod entrissen wurde. Wir kennen ihre schöne Grabstelle und stehen häufiger erinnernd davor. Du hast nun auch das biblische Alter erreicht, aber nicht als Greis, sondern als positiver schaffender Mann. Fast immer, wenn man mit Dir spricht, spürt man diese geheime positive Strahlkraft. Mein Lieblingsgedicht von Wilhelm Busch betont dieses Plus im Buch (Deines) Lebens:

Hass, als Minus und vergebens,
Wird vom Leben abgeschrieben.
Positiv im Buch des Lebens
Steht verzeichnet nur das Lieben.
Ob ein Minus oder Plus
Uns verblieben, zeigt der Schluss.

Sei herzlich gegrüßt, Dein Hans-Jörg Mauss

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Weltreligionen und Jenseitsglaube (Mai 2013).
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