Jens Marheinecke hat am 31. Juli 2002 nach 74 Jahren seinen Lebensweg auf dieser Erde beendet.
Er und alle, die ihn kannten, wussten seit langem von diesem Ende. Seine fortschreitende Krankheit ließ ihm aber Zeit genug, von seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten und seinem Förderkreis Abschied zu nehmen. Noch im Januar veröffentlichte er sein persönliches Ohlsdorf-Buch. "Ein weiteres Buch wird es von mir nicht geben" ließ er uns wissen.
Wer Jens Marheinecke kennt, weiß, dass er ein vorzüglicher Kenner des Ohlsdorfer Friedhofs war und sein Wissen gern an andere weitergab, natürlich auch auf Führungen unseres Förderkreises Ohlsdorfer Friedhof e.V. Wir haben ihn sehr geschätzt. Der Name Marheinecke ist ein fester Begriff, untrennbar verbunden mit einem sympathischen Menschen, der das Leben liebte, aber dessen Endlichkeit er im Auge behielt. Als gläubiger katholischer Christ fügte er bei seinen intensiv vorbereiteten Friedhofsführungen stets christliches Gedankengut in seine Erklärungen mit ein. Man spürte, dass es ihm Ernst war mit dem christlichen Glauben.
- Jens Marheinecke (Foto: Schlichter)
Mit seinen Eltern war er in besonderer Weise verbunden. Sie erstickten im Juli 1943 beim Feuersturm über Hamburg im schwer getroffenen Stadtteil Hammerbrook. Im Bombenopfer-Gemeinschaftsgrab bei Kapelle 13 auf dem Friedhof Ohlsdorf sind sie an ihm unbekannter Stelle beigesetzt. Er selbst entkam als 15-Jähriger diesem Unglück nur, weil er in einem anderen Stadtteil zu Rettungsdiensten eingesetzt war. Diesen Schicksalsschlag hat er nie verwunden, er erzählte häufig davon und legte noch zu Lebzeiten eine Gedenkplatte an die toten Eltern auf sein Grab. Wohl auch deshalb haben er und seine Frau vor Jahren eine Grabmalpatenschaft übernommen für eine "Ruhestätte für Großmutter, Mutter und Kind", so die Inschrift. Dort ruht nun auch er. Es ist für uns ein Gewinn, ihn gekannt und mit ihm gearbeitet zu haben. Wir vermissen ihn.