Rechtzeitig zum Jahresbeginn 1999 hatte sich der Vorstand des Förderkreises entschlossen, seinen Gründungstag nach außen wie nach innen im großen Rahmen zu feiern.
Es war klar, daß ein solches Vorhaben die organisatorischen und seelischen Kräfte aller Mitverantwortlichen intensiv fordern, aber auch, daß die "Vereinskasse" arg geschwächt werden würde. Beides trat ein – doch gibt es rückwirkend nichts zu bedauern. Als Vorsitzender des Vorstandes sage ich allen Mitwirkenden meinen wirklichen Dank, da dieses Jubiläumsprogramm nur durch große ehrenamtliche Opferbereitschaft Gestalt annehmen konnte.
Wir begannen mit einer langvorbereiteten Pressekonferenz am 30. September 1999 um 11 Uhr vor dem Friedhofsmuseum mit einer Begrüßungsrede von Dr. Mauss sowie Grußworten der Kultursenatorin Dr. Weiß und von Prof. Rauhe, dem Präsidenten der Musikhochschule Hamburg, gefolgt von herzlichen Worten des Geschäftsführers Herrn Pages und anschließend der Vortrag von Frau Dr. Behrens über die von ihr und ihrem Mann initierte Aufstellung exemplarischer Grabsteine der 20er- und 30er-Jahre dieses Jahrhunderts.
Bei erträglich mäßig warmen Herbstwetter versammelten sich die über 100 Personen dann am nahegelegenen Grab der Caroline Brahms, dessen Bestand für 25 Jahre zusammen mit der Johannes-Brahms-Gesellschaft von uns gesichert werden konnte und deren Grabmal auf Kosten des Förderkreis restauriert worden ist. Eine Hinweisplatte deutet darauf hin. Hier sprach Prof. Besch, der Präsident der Brahms-Gesellschaft, ernst und launig zugleich über das innige Mutter-Sohn-Verhältnis zwischen Caroline und Johannes Brahms. Mit einem kleinen Imbiß endete der Festtag.
Das Echo der Presse war anfangs schwach, aber im Laufe der folgenden Wochen erschienen in den verschiedensten Zeitung oft ausführliche Berichte über die Arbeit unseres Förderkreises. Letztlich können wir mit dem Erfolg der Presseveranstaltung zufrieden sein.
Am Sonnabend, dem 2. Oktober ab 14.00 Uhr, begann unsere eigentliche "Geburtstagsfeier": Ein großes Festzelt stand auf der für den Verkehr gesperrten Straße vor dem Museum, das Wetter blieb gnädig, etwa 150 Gäste kamen. Staatsrat Behlmer von der Kulturbehörde lobte unser ehrenamtliches Engagement für die Heimatstadt Hamburg als "opferbereit eingebrachte Lebenszeit jedes Einzelnen".
Nach kurzem erneuten Gang zum Caroline-Brahms-Grab sprach in ihrer lebhaft-anschaulichen Art Frau Zinnow über Leben und Wirken von Caroline Brahms und ihrem Sohn Fritz Schnack. Im Wechsel lasen dann Herr Dr. Behrens und Frau Mauss frühe und späte Briefe zwischen Johannes und Caroline. Nach Kurzführungen von Dres. Behrens zu den neu erstellten Museumssteinen, folgte der mit Schwung und Wissen vorgebrachte Festvortrag von Frau Dr. Schuchardt von der AFD/Kassel über "Grabmäler von Musikern".
Rückblickend war die 10-Jahresfeier unseres Förderkreises ein voller Erfolg. Die Presse nahm, wenn auch verspätet, Notiz von unserem Einsatz. Der innere Zusammenklang zwischen den Mitgliedern und Gästen hat sich intensiviert, die Aktiven wurden noch mehr durch diese Aufgabe zusammengeführt und allen wurde klar, daß unser Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof seine Arbeit ernst nimmt und überzeugt auch in der Zukunft an ihr festhält.