Geschichte ist gerade in Krisen- und Umbruchszeiten en vogue.
Viele Museen und Ausstellungshäuser verzeichnen stetig wachsenden Zulauf. Auch Friedhöfe und Grabmäler werden zunehmend musealisiert. Dies geschieht in vielerlei Varianten: Es gibt Grabmäler im Museum und Grabmal-Freilichtmuseen, das heißt: Historische Grabmäler werden musealisiert, indem sie in besonderen Arealen neu aufgestellt und mit Erläuterungstafeln versehen werden – ein besonderes, überregional bekanntes Beispiel ist der "Garten der Frauen" auf dem Hamburg-Ohlsdorfer Friedhof.
- Titelseite Nr. 104. Lapidarium auf dem Bergstedter Friedhof. Foto: Prell
Kulturhistorisch bedeutsam sind aber nicht nur einzelne Grabmäler oder Grabmal-Ensembles, sondern auch einzelne Friedhofsanlagen oder speziell gestaltete Friedhofsbereiche innerhalb größerer Friedhöfe. Nicht selten werden nicht mehr genutzte ("aufgelassene") Kirch- und Friedhöfe mitsamt ihrem historischen Bestand insgesamt unter Denkmalschutz gestellt. Die "Musealisierung der Friedhöfe" ist also ein aktuelles Phänomen, das vielfältige Ausdrucksformen gewonnen hat. Das vorliegende Heft widmet sich einigen ausgewählten Beispielen.