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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Vom Friedhof zum Park

Dass ein hoher Veränderungsdruck auf Friedhöfen liegt, pfeifen die Spatzen schon lange von den Dächern. Zum einen wird durch die wachsende Zahl der Kremationen und zum anderen aufgrund von alternativen Bestattungsformen deutlich weniger Platz benötigt als früher. Außerdem liegt bei innerstädtischen Anlagen oft die Möglichkeit in der Luft, die Flächen in lukratives Bauland umzuwandeln; ein Faktor, der viele Begehrlichkeiten weckt.

Gleichzeitig aber gab und gibt es Gegenbewegungen - besonders von Anwohnern, die sich intensiv für die Erhaltung ihrer Oasen der Ruhe als grüne Lungen für ihre Umgebung einsetzen. In vielen Städten sind so aus Friedhöfen innerstädtische Parkanlagen geworden, in denen oft noch Grabmale an jene erinnern, die dort ihre letzte Ruhe gefunden haben. Es soll nicht verschwiegen werden, dass diese Verbindung von Park und Friedhof nicht immer frei von Problemen ist, besonders wenn - wie in dem Cartoon auf dem Umschlag - Pietät und Urlaubsfeeling im Clinch liegen.


Titelseite von "Ohlsdorf-Zeitschrift für Trauerkultur" Nr. 161, Thema "Vom Friedhof zum Park"

Wenn hier einige Friedhofsparks vorgestellt werden, dann geht es allerdings nicht vorrangig um solche Probleme, sondern mehr darum, dass die Besonderheit dieser Parks als spezielle Form der Grün- und Erholungsflächen leicht übersehen wird. Dabei zeigt besonders die aktuelle Diskussion um die Umnutzung in Dresden, wie intensiv heute um die Neugestaltung und Nutzung solcher Flächen gerungen wird und wie viele Beteiligte dabei unter einen Hut zu bekommen sind. Betont werden soll dabei, dass diese Art von Grünflächen unvergleichliche Räume bilden: Sie können eine oft kaum wahrgenommene Sehnsucht im städtischen Umfeld befriedigen, nämlich die nach einer "leisen" Erholung, nach grünen Oasen der Ruhe inmitten des städtischen Getriebes - übrigens nicht nur für die Menschen sondern auch für Tiere.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Vom Friedhof zum Park (Juni 2023).
Erkunden Sie auch die Inhalte der bisherigen Themenhefte (1999-2024).