Vor hundert Jahren am 9. August 1906 wurde Cäsar Pinnau geboren. Er entstammt einer alten Hamburger Handwerkerfamilie und lernte bei seinem Vater den Tischlerberuf.
Nach dem Studium in Berlin, München und Düsseldorf machte er von 1930 bis 1937 im Büro Breuhaus als Architekt und Innenarchitekt für eine exklusive Klientel von Auftraggebern seine ersten Berufserfahrungen. Als selbstständiger Architekt arbeitete er anschließend für Albert Speer, den Generalbauinspektor für Berlin. Dabei ordnete er sich dem monumental-klassizistischen Geschmack seines Auftraggebers unter. 1942 wurde Pinnau als Professor an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin berufen.
Nach dem Krieg kehrte er nach Hamburg zurück und entwickelte sich zu einem bedeutenden Architekten seiner Heimatstadt, zu einem Alleskönner mit Stil. So entwarf er nicht nur zahlreiche Wohn-, Geschäfts-, Schiffs- und Industriebauten, sondern auch den Olympic Tower in New York und die Onassis-Yacht "Christiana". In seinen Entwürfen ließ Pinnau sich nie von Moden des Zeitgeistes irritieren, selbst seine Zweckbauten, wie das Verwaltungsgebäude der Reederei Hamburg-Süd, sind zeitlos und grundsolide, sie strahlen Ruhe aus. Seinen Hang zum Klassizismus ließ er besonders bei Villenbauten deutlich werden, zuletzt bei seinem eigenen Wohnhaus von 1986 in Hamburg-Blankenese am Baurs Park und der Gestaltung seiner Grabstätte auf dem Ohlsdorfer Friedhof.
Schon ein Jahr nach seinem Tod 1988 musste sein Atelierhaus an der Palmaille in Hamburg verkauft werden, 1804 erbaut als klassizistisches Stadthaus von G. F. Hansen und ab 1972 von Pinnau grandios restauriert.
- Grabstätte Pinnau (Foto: Schulze)
Grablage AD 13, 27-44, auf der westlichen Terrasse des sogenannten Millionenhügels, kleiner Obelisk.