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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Wilma Kiener: Leben und Sterben bei den Leinwandvölkern.

Todesrituale in Spielfilmen. Berlin 2012, 202 Seiten, zahlreiche s/w-Abbildungen

Bereits vor über einem Jahr erschienen, reiht sich die vorliegende Studie von Wilma Kiener ein in Untersuchungen zum Thema Tod und Medien. Wilma Kiener analysiert den Umgang mit Sterben und Tod in Spielfilmen. Sie geht davon aus, dass Spielfilme die einflussreichsten Todesrituale unserer Zeit darstellen. Unter der Vielzahl untersuchter Filmszenen sollen hier nur einige beispielhaft genannt werden. In Komödien ist der gute Tod gleichzusetzen mit dem komischen Tod. So spielen der – nicht selten mit Hindernissen verbundene – Leichentransport und die Leichenbeseitigung aber auch das Wiederauftauchen der Leiche eine herausragende Rolle. Im Drama wird der Tod zum gesellschaftlichen Skandal, ritualspezifisch stehen pathosgeladene Abschiedsszenen im Mittelpunkt. Im Actionfilm spielen sowohl der plötzliche, gewaltsame Tod als auch die massenhafte Verwendung und der rituelle Gebrauch von Waffen, insbesondere von Gewehren, eine wichtige Rolle. Insgesamt ergibt die Studie, dass Filme in der Inszenierung von Sterben und Tod eine je nach Genre spezifische Eigenart entfalten.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Grabbeigaben (Februar 2014).
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