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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Werner Johannsen: Wer sie waren ... wo sie ruhen. Ein Wegweiser zu bemerkenswerten Grabstätten auf dem Friedhof Nienstedten

Kiel 2004, Stamp Media, 304 S.

Als 1992 die 1. Auflage dieses Friedhofsführers erschien, war sie alsbald vergriffen. Auch die ein Jahr später folgende 2. Auflage ist seit 1998 nur noch antiquarisch erhältlich, und eine Nachfrage besteht weiterhin. Was lag dem Verfasser näher, als eine erneute Auflage den Interessierten anzubieten. Der 190 Jahre alte ehrwürdige Friedhof nimmt in Hamburg wegen der dort bestatteten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eine besondere Rolle ein. Sie haben das Bild der Elbgemeinden nachhaltig mitgeprägt und in den Städten Hamburg und Altona deutliche Spuren ihres Wirkens hinterlassen.

Da sich am Erscheinungsbild des Friedhofs manches geändert hat, inzwischen einige „Neuzugänge“, leider aber auch Räumungen, festzustellen waren und nunmehr sieben Museumsbereiche bestehen, sind Texte, Pläne und das Register überarbeitet worden. Das Schwergewicht liegt unverändert auf 86 Kurzbiografien, die trotz ihrer Kürze reichlich Informationen geben und denen jeweils ein Porträt und ein Grabmalfoto zugeordnet sind. Eine besondere Beachtung finden in einer Zusammenfassung die Gräber der Familien Booth und Sloman. Ergänzt wird der Führer durch einen Abriss der Friedhofsgeschichte, Hinweise auf die Grabmalkunst sowie ein Verzeichnis nicht mehr bestehender Grabstätten bekannter Persönlichkeiten und ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis. Die Lektüre des handlichen Buches ist anregend und kurzweilig. Dem geübten Kartenleser fällt dabei auf, dass die Lagepläne nicht genordet sind. Die Absicht des Verfassers, mit seinem Friedhofsführer eine Lücke in der heimatkundlichen Literatur zu schließen, ist ihm vollauf gelungen.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Begraben im Abseits (November 2004).
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