Direkt zum Inhalt

OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Stefanie Krebs/Günter Nagel: Strategien zur Friedhofsentwicklung in Hannover

Hannover 2003 (Beiträge zur räumlichen Planung, Heft 71 = Schriftenreihe des Fachbereichs Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung der Universität Hannover), 94 S., mit zahlreichen Abb., Skizzen und Plänen

Dass sich die Friedhofslandschaft in Deutschland im Umbruch befindet, ist seit längerem bekannt. In den einzelnen Bundesländern werden allenthalben neue Bestattungsgesetze beschlossen oder doch zumindest diskutiert, die kommunalen oder kirchlichen Friedhofsverwaltungen sehen sich angesichts wandelnder gesellschaftlich-kultureller Bedürfnisse vor neue Herausforderungen gestellt. Die Zielsetzung der vorliegenden, an der Universität Hannover entstandenen Studie wird einleitend wie folgt umrissen: Es geht darum, "... Strategien zur Friedhofsentwicklung in Hannover vorzulegen, die sowohl dem Wandel in der Bestattungskultur als auch dem sinkenden Flächenbedarf für Friedhöfe Rechnung tragen."

Das Forschungsteam trägt in seiner Analyse sowohl dem genannten Wandel (u.a. Rasenbestattungen, Naturbestattungen, individuelle Sonderformen) als auch den sich verändernden rechtlichen Rahmenbedingungen Rechnung. Die Schlussfolgerungen für die zukünftige Friedhofsplanung können hier nur stichwortartig wiedergegeben werden: Neue Formen von Grabstätten, um auf individuelle Bedürfnisse einzugehen; Friedhof als Ort der Begegnung und Kommunikation (Einrichtung von Begegnungsstätten, Cafés), weitere Nutzungsangebote des "Ortes Friedhof" in den Bereichen Kultur und Freizeit.

Abschließend noch der Hinweis auf die bemerkenswerte Erkenntnis des Forschungsteams, dass die hannoverschen Friedhöfe stärker mit den Friedhöfen im Umland zusammenarbeiten sollten, um der "Bestattungsflucht" aus der Großstadt entgegen zu wirken.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Trauer und Musik (Mai 2003).
Erkunden Sie auch die Inhalte der bisherigen Themenhefte (1999-2024).