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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Raum für Tote - Die Geschichte der Friedhöfe von den Gräberstraßen der Römerzeit bis zur anonymen Bestattung

Autor/in: Verlagstext
Ausgabe Nr. 81, II, 2003 - Mai 2003

Unter Mitarbeit von Norbert Fischer, Barbara Happe, Barbara Leisner, Helmut Schoenfeld, Reiner Sörries. Braunschweig 2003. 296 S. ISBN 3-87815-174-8

Erstmalig werden alle Hauptentwicklungen und Sonderformen im deutschen Friedhofswesen von einem kompetenten Autorenkollektiv fachkundig und systematisch aufbereitet. Von den Römern über das Mittelalter, die Reformationszeit und den Zeitraum der Aufklärung bis hin zur Gegenwart wird der "Raum für Tote" in seiner Entwicklungsgeschichte aufgezeichnet.

Unsere Friedhofsgeschichte beginnt in einer Zeit, als es Deutschland noch gar nicht gegeben hat und weite Teile Germaniens zu den Provinzen des Römischen Reiches zählten. Das Buch endet mit der Geschichte und Gegenwart islamischer Friedhöfe in Deutschland. Dazwischen liegen 2000 Jahre Entwicklung, die informativ und spannend zugleich aufbereitet sind.

Alles in allem lässt die deutsche Friedhofsgeschichte eines erkennen: dass es sich um eine Geschichte des Wandels handelt, der sich teils bruchhaft-abrupt, teil prozesshaft schleichend vollzog. Stets gab es Aufbrüche zu neuen, der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, religiösen und politischen Lage angepassten Strukturen. Dies lässt den "Raum für Tote" zu einem spannenden Resonanzboden der allgemeinen Kulturgeschichte werden, der Verwerfungen, Fortschritte und den Wandel weltanschaulicher Einstellungen deutlich nachzeichnet.

Wer sich einen Gesamtüberblick über Geschichte und Entwicklung des Friedhofes im deutschsprachigen Raum verschaffen will, ist mit diesem Buch gut beraten.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Urne im Wohnzimmer? (Mai 2003).
Erkunden Sie auch die Inhalte der bisherigen Themenhefte (1999-2024).