Als im Februar 1962 die Sturmflut an der deutschen Nordseeküste das Wasser in die Elbe trieb, brachen auch in Hamburg viele Deiche und wurden elbnahe Stadtteile überflutet. 315 Hamburger ertranken in einer Nacht. Bereits einige Tage später beschied der Senat, dass auf dem Ohlsdorfer Friedhof jene Opfer beizusetzen sind, "die nicht identifiziert werden können, deren Angehörige sich für eine private Bestattung nicht entschieden haben oder deren Hinterbliebene nicht auffindbar sind." 97 Hamburger wurden dann hier bestattet, die anderen Toten wurden in Familiengräbern auf verschiedenen Friedhöfen beerdigt, die nach 50 Jahren meist nicht mehr bestehen, weil sie abgeräumt wurden. Die Namen der Toten gerieten damit in Vergessenheit bis Enkel von Flutopfern anregten, sie auf der Ohlsdorfer Ehrenanlage zu verewigen.
Mit finanzieller Unterstützung der "Flutopfer-Stiftung von 1962" und nach dem Entwurf des Bildhauers Henning Hammond-Norden konnten am 29. November 2012 zwei Gedenksteine mit 221 eingearbeiteten Namen (drei von Bundeswehrsoldaten) feierlich der Öffentlichkeit übergeben werden. Die Steine fügen sich harmonisch in das Gesamtbild der Ehrenanlage ein. Die Wirkung der beiden Monolithe des Bildhauers Egon Lissow von 1972 am Eingang der Anlage wird sogar durch die Wiedergabe aller Namen gestärkt, denn Lissow erläuterte sein Werk damals so: "Das Mal soll den Durchbruch der Abdämmungen darstellen, die von den Menschen an den Küsten immer wieder errichtet werden. Die beiden Monolithen vereinigen den Weg zu den Gräbern der Opfer. Im Meditationsfeld dieses Durchlasses ist eine Granitplatte in den gepflasterten Weg eingelassen. Sie trägt die Inschrift 'Flut 1962'. Der Größe des Geschehens entsprechend, ist das Mal aus der Intimsphäre der Grabstellen heraus an den Anfang des langen Weges gestellt. So ist es auch der Öffentlichkeit zugänglich."