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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Otto Armand Linne

(geb. 2. Dezember 1869 in Bremen; gestorben 4. Juni 1937 in Hamburg)

Als "Anwalt des sozialen Grüns" wurde Otto Linne weit über Hamburg hinaus bekannt. Dorthin war er 1914 als erster Gartendirektor der Stadt gekommen. Nach dem Tod von Wilhelm Cordes übernahm er auch den Posten des Friedhofsdirektors.

Linne
Otto Armand Linne. Foto: Archiv FOF

Der Sohn eines Kaufmanns war in Bremen zur Schule gegangen und hatte danach eine Ausbildung an den Königlichen Gärten in Dresden sowie der Königlichen Gärtner-Lehranstalt Wildpark bei Potsdam gemacht. Seine erste Anstellung erhielt er in Magdeburg. 1899 wurde er dann erster Direktor der neugeschaffenen städtischen Gartenverwaltung in Erfurt, ging knapp zehn Jahre später nach Essen, bevor er seinen neuen Posten in Hamburg antrat. Dort war die Anlage des – von Oberbaudirektor Fritz Schumacher entworfenen – Stadtparks eine seiner wichtigsten Aufgaben.

Linnegrab
Linnegrabmal. Foto: P. Schulze

Schon vor Cordes Tod hatte Linne dessen Erweiterungsplanung kritisiert. Als ihm dann die Friedhofsleitung übertragen wurde, setzte er eine vollständige Neuplanung und damit die Ideen der zeitgenössischen Friedhofsreformbewegung durch. Die Idee der sozialen Gleichheit spielte dabei für ihn eine wichtige Rolle.
Anstelle der langen Grabreihen schuf er Grabquartiere mit kleineren "Friedhofsgruppen, die wiederum in einzelne Räume (Einzelfriedhöfe) gegliedert werden". Gleichzeitig setzte er in den neuen Friedhofsbereichen eine Reform der Grabmalgestaltung durch.
Aufgrund seiner politischen Haltung wurde Linne von den Nationalsozialisten angefeindet und 1933 in den Ruhestand versetzt. Als er vier Jahre später starb, fand er sein Grab in dem nach ihm benannten Erweiterungsteil des Friedhofs (Grablage Bl 58, 1-2).

Linnedenkmal
Linnedenkmal. Foto: P. Schulze 2007

2007 wurde anlässlich seines 70. Todesjahres vom Förderverein Ohlsdorfer Friedhof e.V. ganz in der Nähe ein Denkmal für ihn eingeweiht.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Jubiläen (Mai 2017).
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