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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Jürgen Hasse: Versunkene Seelen. Begräbnisplätze ertrunkener Seeleute im 19. Jahrhundert

Freiburg/Br. 2016, 294 Seiten, zahlreiche s/w Abbildungen

Der Humangeograf Jürgen Hasse ist einem größeren Publikum unter anderem durch innovative Studien über Räume der Moderne (z. B. Parkhäuser) bekannt geworden. Seine phänomemologischen Forschungen zeichnen sich durch große Originalität aus. In seinem neuen Buch entwirft er neue Perspektiven auf die vor allem in der Epoche der aufblühenden Schifffahrt im 19. Jahrhundert an den Küsten angetriebenen Strandleichen und die so genannten Namenlosen-Friedhöfe, die bis heute vor allem auf den nord- und ostfriesischen Inseln erhalten geblieben sind. Diese fremden, häufig entstellten Strandleichen haben den Tod für die Küstenbewohner auf spezifische Weise veranschaulicht, sie fanden einen besonderen Ort der Bestattung. Im einführenden Kapitel geht Jürgen Hasse unter anderem auf das Thema "Tod und Meer" und die Geschichte der Schifffahrt bzw. der Strandung ein, bevor er sich ausführlich mit den Namenlosen-Friedhöfen aus vielschichtigen Perspektiven auseinandersetzt. Eine besondere Rolle spielen dabei die Fallstudie zu Borkum sowie die (landschafts-) architektonische Gestaltung der Namenlosen-Friedhöfe. Ein ausführliches Literaturverzeichnis sowie ein Register runden den hochaufschlussreichen Band ab.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Tod und Natur (Dezember 2016).
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