Beim fünfzigsten Jubiläumsfest war das Wetter herrlich; so fanden die Begrüßungen durch den neuen Geschäftsführer Hamburger Friedhöfe –AöR– Carsten Helberg und den Staatsrat Michael Pollmann (Behörde für Umwelt und Energie) spontan draußen vor den Feierhallen statt.
Letzterer betonte in seiner Rede die besondere Stellung von Öjendorf als offener Friedhof für viele Religionen. Das Programm wurde entsprechend im Zeichen dieser überkonfessionellen Tradition gestaltet.
- Ansprache von Staatsrat Michael Pollmann. Foto: C. Behrens
- Buddhistische Feier. Foto: C. Behrens
Die buddhistischen Feierlichkeiten zum Ahnendankfest waren beeindruckend, aber ganz besonders das Gebet für die Mütter. Fast alle im Raum rechts sitzenden Anwesenden gehörten wohl zum Buddhismus (es gibt rund 20.000 Buddhisten in Hamburg!), sangen und beteten mit; einige von ihnen kamen auch zum Altar (mit hellgrauer Kleidung – ohne Schuhe). Der Löwentanz fand nicht statt, wohl aber die "Anstecken einer Rose"–Zeremonie, bei der alle Zuhörer von zwei jungen Frauen in traditioneller Kleidung eine kleine weiße oder rosa Rose mit Stecknadel bekamen. Hier auf Öjendorf gibt es nämlich auch ein vietnamesisches Grabfeld.
- Muslimische Feier. Foto: C. Behrens
Anschließend folgten muslimische Feierlichkeiten mit Koranrezitation, muslimischem Gebet, auch Flötenspiel auf einer besonderen traditionellen Flöte. Die Muslime in Hamburg bestatten seit 1978 zunehmend ihre Toten hier (in Ohlsdorf seit 1941, neuerdings auch in Bergedorf).
- Muslimischer Flötist. Foto: C. Behrens
Zur multikulturellen Stimmung (neben hervorragendem deutschem Kuchen!) gehörten schöne orientalische bzw. asiatische Leckerbissen. Evangelische Andacht, Engelsspaziergang, NABU-Führung, Vortrag und Musik ergänzten das Programm. Schön war auch eine Fahrt mit dem Hubsteiger, die die typischen kreisförmigen Grabfelder gut von oben erkennen ließ.
- Barbara Schulze und Ehrhard von Klingspor mit dem Büchertisch des Förderkreises. Foto: P. Schulze
Leider lag der Stand vom Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof e.V. sehr versteckt in den Innenräumen der Feierhalle und war dadurch für den Besucher schwer zu finden… schade. Einen herzlichen Dank an unsere drei Ehrenamtlichen, die nicht einmal das vorige "Ohlsdorf"-Heft verkaufen konnten (das zum Thema Öjendorf gerade so wunderbar passte) und durch ihre Treue dazu die interessantesten Erlebnisse verpassen mussten!