Ein auffälliger Grabstein in Form einer überdimensionalen Geigenschnecke befindet sich auf dem Ohlsdorfer Friedhof im Bereich der Kapelle 1, Grablage X 7, 62.
Er steht auf dem Grab von Michael Goldstein, geboren am 8.11.1917 in Odessa am Schwarzen Meer und gestorben am 7.9.1989 in Hamburg.
- Grabmal Michael Goldstein, Lage X 7, 62 (Foto: Schulze)
Michael Goldstein, Pseudonym: Michajlo Michajlovsky, war Geigenvirtuose, Komponist, Dirigent, Musikpädagoge und Professor. Ein abenteuerliches Leben liegt zwischen den beiden Daten auf dem schönen Grabstein, begleitet außerdem von so berühmten Namen wie Stoljarsky, Oistrach, Milstein, Gilels und auch Schostakowitsch und Prokofiew, um nur einige zu nennen. Der Sohn eines Mathematik-Pädagogen erhielt bereits mit vier Jahren den ersten Violinunterricht und debutierte mit fünf Jahren. Nach der Ausbildung an den Konservatorien von Odessa und Moskau führte ihn die Musik nach Kriegsende über Ostberlin (1964 - 1967), Wien, Jerusalem (1967), London (1968 - 1969) nach Westdeutschland und hier 1969 an die Musikhochschule in Hamburg. Hier begann er eine intensive Tätigkeit unter dem Leitmotiv "Durch Musik werden Nationalschranken überwunden."
- Michael Goldstein (1917 - 1989) (Foto: privat)
Sein Engagement als Musikpädagoge, in der Umsiedlerhilfe sowie in der Förderung der Alsterdorfer Behindertenarbeit wurde 1984 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Michael Goldstein war in erster Ehe verheiratet mit der Pianistin Marianne Rabin. Aus dem rastlosen Künsterleben mit Unterricht, Konzertreisen und Schallplattenaufnahmen zog er sich 1986 ins ruhigere Quickborn in Schleswig-Holstein zurück. Dort unterrichtet seine Tochter Lidia, Konzertmeisterin und Violinsolistin, an der Musikschule.
Hinweis: Weitere Einzelheiten sowie ein Werkverzeichnis sind im Archiv des Förderkreises Ohlsdorfer Friedhof e.V. zu finden.