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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

"Wenn der Tod kommt, ist Sense" von Johannes Bauer/Luis Bauer

Das Buch des Vater-Sohn-Duos Johannes und Luis Bauer aus Fürth ist in aller Munde. Denn es wird - so die Verlagsankündigung - ein ganz anderer Zugang zum Thema Sterben und Tod geboten. Durchaus humorvoll und mit einem Augenzwinkern erzählen die beiden Geschichten aus ihrem Alltag in ihrem Buch "Wenn der Tod kommt, ist Sense", das im EMF Verlag erschienen ist.


Auf ihrem TikTok-Kanal präsentieren sie ihrer Community außerdem regelmäßig skurrile Fakten und beantworten häufig gestellte Fragen. Sterben und Tod sind existentielle Themen, durch die der Alltag eines Menschen eine größtmögliche Erschütterung erfährt. Zumeist werden diese Themen ernst und trocken vermittelt. Demnach ist der lockere Erzählstil erfrischend. Es werden Episoden aus der Tätigkeit von Bestattern geschildert, wie etwa Probleme und Herausforderungen bei der Abholung und Versorgung von Verstorbenen oder der Gestaltung von Abschieden und Trauerfeiern. Dazu gibt es Fragen und Antworten zu verschiedenen Themen - z.B., ob ein Leichenwagen schwarz sein muss, wie die unterschiedlichen Bestattungsformen ablaufen oder was eine Einbalsamierung ist. Die berichteten Ereignisse weisen ein breites Spektrum auf, das zuweilen jedoch recht derb beschrieben wird. Hier wird etwas zu stark betont, dass Bestatter "normale Menschen" sind, die ihrem Beruf nachgehen, wie andere auch. Deutlich wird aber, dass die Tätigkeit des Bestatters/ der Bestatterin keine rein technisch-bürokratische Dienstleistung darstellt, sondern sehr viel Sozialkompetenz im Umgang mit Angehörigen und Hinterbliebenen vonnöten ist. Im Zentrum des Buches stehen daher keine abstrakten Überlegungen über Sterben und Tod, sondern Erlebnisse und Fragen aus einem Bereich, der vielen Menschen immer noch verborgen ist.

Johannes Bauer/Luis Bauer: Wenn der Tod kommt, ist Sense, Igling 2022, 144 Seiten

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Schiffbrüche und Erinnerungsorte (September 2023).
Erkunden Sie auch die Inhalte der bisherigen Themenhefte (1999-2024).