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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Ein Trauerzug im alten Hamburg

So einen üppigen Trauerzug wie auf diesem Bild sah man auch im alten Hamburg nicht alle Tage.

Reitendiener
Ein Trauerzug im alten Hamburg. Foto: Archiv P. Schmolinske

Leider ist nicht bekannt, wen man hier zu Grabe trug, aber es ist sicher, dass es sich um eine bedeutende – oder mindestens reiche – Persönlichkeit handelte, da die Reitendiener – zu erkennen an den Kniehosen und den kurzen Umhängen mit den weißen Kragen – vollzählig als Sargträger und zur Begleitung angetreten waren. Ursprünglich hatten die Reitendiener andere Aufgaben, z.B. als berittene Kuriere für den Rat der Stadt oder als Eskorte für reisende Ratsherren. Im Laufe der Zeit übernahmen sie aber immer mehr repräsentative Aufgaben für die Familien der Hamburger Oberschicht – natürlich gegen entsprechende Bezahlung – und galten bei gut betuchten Hamburgern lange Zeit als unverzichtbares "Statussymbol".

Mehr über die Reitendiener und andere Eigentümlichkeiten im althamburgischen Bestattungswesen kann man im Museum Friedhof Ohlsdorf erfahren in der kleinen Sonderausstellung "Reitendiener und Sargträger", zu sehen bis 11. Dezember, und am 7. November um 19.30 beim Vortrag zu diesem Thema im Hause GBI.

Kontakt zur Autorin: [email protected]

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Vom Krematorium zum Bestattungsforum (November 2011).
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