Hier entstanden die Werke von Professor Arthur Bock
Wie die Eintragungen in den Hamburger Adressbüchern der Jahre von 1913 bis 1933 belegen, war die Adresse von Arthur Bock (1875-1957) während dieser Zeit und wahrscheinlich auch bis 1943 Große Allee 31. Heute heißt diese breite Straße zwischen Hauptbahnhof und Berliner Tor im Stadtteil St. Georg Adenauerallee.
- Werbeanzeige des Bildhauers Arthur Bock in einem Friedhofsplan aus der Zeit um 1903. Abb.: Staatsarchiv Hamburg
Die hier abgebildete Anzeige des Bildhauers Arthur Bock findet sich zusammen mit zahlreichen anderen Anzeigen von Bestattungsunternehmern, Steinmetzen und Grabmalanbietern auf einem Plan des Ohlsdorfer Friedhofes aus der Zeit um 1903 (Quelle: Staatsarchiv Hamburg, Bestandsnummer 622-1/116, Familie Cordes, B7). Im Hintergrund des in der Anzeige abgebildeten Atelierfotos kann man die Marmorfigur eines Engels mit besonders weit ausgebreiteten Flügeln sehen. Es ist der im Jahre 1903 entstandene Engel der Grabstätte Plesch/Ritz auf dem Ohlsdorfer Friedhof (Lage Y 23, 79-126).
- Das Haus Adenauerallee 31, früher Große Allee 31, Geschäftsadresse von Bildhauer Arthur Bock. Foto: Peter Schulze
Das Haus Große Allee Nr. 31 (heute: Adenauerallee 31), erbaut im Jahre 1860, kann man immer noch im Stadtteil St. Georg finden. Es ist zur Zeit offenbar unbewohnt und steht zum Verkauf. Vor dem Haus sieht man ein Schild der Immobilienfirma Haueisen mit dem Text: "Stadthäuser mit Ateliers zu verkaufen". Wie zu erfahren war, steht das Gebäude mit seiner gut erhaltenen und sorgfältig restaurierten historischen Fassade unter Denkmalschutz.
- Bauzeichnung des Bildhauerateliers. Abb.: Denkmalschutzamt
Die eigentlichen Ateliers befanden sich auf dem unmittelbar anschließenden Grundstück Pulverteich 26. Hier waren im Jahre 1901 von dem Architekten Leopold Strelow für den ebenfalls mit mehreren Grabmalen auf dem Ohlsdorfer Friedhof vertretenen Bildhauer Caesar Scharff (1864-1902) zwei Ateliers errichtet worden. Der größere Raum war als Hauptatelier geplant, der etwas kleinere als Gießerei. Wie die Baupläne zeigen, ist das Dachgeschoss des Ateliergebäudes offenbar später für den Bildhauer Arthur Bock um eine Einliegerwohnung erweitert worden. In den Atelierräumen am Pulverteich entstanden ab 1903 auch die zahlreichen Werke Arthur Bocks. Und mit der Ausbombung im Jahre 1943 endete hier die vierzigjährige Schaffensperiode dieses Bildhauers in Hamburg. Die bauliche Struktur der Künstlerwerkstatt mit Oberlicht, Treppen und Tragevorrichtungen für das Bewegen größerer Steinblöcke soll immer noch erhalten bzw. für neue Nutzung wieder hergestellt worden sein.