Der Baumeister und Architekt Georg Adolph Demmler (1804 – 1886) war ein Schüler Schadows und Schinkels und gehört zu den bedeutendsten mecklenburgischen Baumeistern.
Er prägte in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Stadtentwicklung Schwerins. Fast alle fürstlichen und viele städtische Bauten entstanden damals unter seiner Leitung. Sein wohl größtes Projekt war der Umbau und Anbau des Schweriner Schlosses.
Für sich selbst entwarf der Baumeister eine Familiengrabstätte in Form eines Freimaurer-Tempels. Dieser wurde 1863 als erste Grabkapelle auf dem neugeweihten Friedhof am Obotritenring in Schwerin errichtet und rechtzeitig zu seinem 120. Todestag instand gesetzt, so dass sie jetzt der Öffentlichkeit wieder zugänglich ist. Dieser kleine Tempel ist in seiner Art einzigartig in Europa und verleiht der denkmalgeschützten Friedhofsanlage überregionale Bedeutung.
Der Sandsteinbau ist in einen Abhang eingestellt und von seitlichen Terrassen und Stufen begleitet. Neben romanischen und gotischen Motiven zeigt er auch Freimaurersymbole, wie das Vereinigungsband der Bruderschaft im Fries am oberen Rand des Gebäudes. In der Kapelle wurden der Freimaurer Demmler selbst und – zwei Jahre vor seinem Tod – seine Ehefrau Henriette beigesetzt, deren Sarg vom Domfriedhof überführt wurde.
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