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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Wilhelminische Grabmalkultur auf dem Ohlsdorfer Friedhof - Eine Studie

Auch auf dem Friedhof Ohlsdorf befinden sich Zeugen des Wilhelminischen Zeitalters.

Sie fallen durch ihr hohes Maß an Repräsentation auf und wurden nicht nur als privates Denkmal konzipiert, auch der bürgerlichen Selbstdarstellung sollten sie dienen. Martina Gödel hat in ihrer Magisterarbeit „Bürgerliche Grabmalkultur auf dem Ohlsdorfer Friedhof im wilhelminischen Deutschland” (Universität Hamburg 2003), dieses Thema aufgegriffen und acht Grabmale der vermögenden Oberschicht der Bevölkerung aus der Zeit von 1897 bis 1913 eingehend untersucht. Jeweils zwei Monumente wurden gegenübergestellt, ein konservatives und ein modernes.

Im vorangestellten Kapitel „Landschaftsfriedhof” wird neben der bekannten historischen Friedhofsentwicklung auf die Einordnung des Friedhofskonzeptes und die Grabmalkultur jener Zeit eingegangen. Sehr intensiv setzt sich die Verfasserin dann in den vier Hauptkapiteln am Beispiel von acht Grabmalen mit Biographie, Kunst, Bekenntnis sowie Tradition und Grabmal auseinander und bedient sich dabei der historischen Bildkunde. Sie führt aus zahlreichen Quellen viel Wissenswertes, oftmals noch nicht bekanntes, über Person, Grabstätte und Grabmal zusammen, bevor die Grabmalpaare miteinander verglichen werden. Gegenstand ihrer Untersuchungen sind die bekannten Grabstätten der Familien Hell und Lippert, Wehrhan und Diederichsen, Eckler und Fera sowie Hoefele und Hagenbeck. Die Magisterarbeit (Benotung: sehr gut) ist damit auch zu einem wertvollen Nachschlagewerk für Friedhofsführungen geworden. Die Magisterarbeit ist in die Bibliothek des Förderkreises Ohlsdorfer Friedhof e.V. aufgenommen worden.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Friends of Ohlsdorf - 15 Jahre Förderkreis (August 2004).
Erkunden Sie auch die Inhalte der bisherigen Themenhefte (1999-2024).