Am 1. September 2018 besuchte der Förderkreis den Obernkirchener Steinbruch und daran anschließend das Sprengel Museum in Hannover.
Seit ca. 1000 Jahren wird in der Nähe von Obernkirchen, auf dem Plateau des Bückeberges, aus einem der ältesten aktiven Steinbrüche, qualitativ hochwertiger Sandstein gewonnen. Auf dem Ohlsdorfer Parkfriedhof sind viele historische und neue Grabdenkmäler aus diesem Material gefertigt. In vielen norddeutschen Städten schmückt der Sandstein Portale, barocke Giebel und Fassaden. Herr Tim Wesling, Mitglied der Geschäftsleitung der Obernkirchener Sandsteinbrüche, führte uns über das Firmengelände und gab Einblicke hinsichtlich historischer Verfahren zur Gewinnung des Sandsteins mit einfacher Muskelkraft und einfachsten Werkzeugen, als auch in heutigen Methoden zur Gewinnung mit modernster Technik.
- Fußabdruck eines Dinosauriers im Steinbruch Obernkirchen. Foto: T. Schneemann
Highlight der Führung war für uns die Besichtigung der Dinosaurierfährten von Obernkirchen auf dem Bückeberg. Die rund 2700 Fährten verschiedener Dinosaurierarten und -größen (Raptoren, Theropoden) wurden erst in den Jahren 2007/2008 entdeckt. Das Alter der Spuren wird auf ca. 145 Millionen Jahre geschätzt und dem Berriasium zugeordnet.
- Gruppenfoto der Exkursionsteilnehmer im Steinbruch von Obernkirchen. Foto: Maike Hammond-Norden
Anschließend besuchten wir das Sprengel Museum in Hannover. Friederike Otto, Kunsthistorikerin und stellvertretende Leiterin der Werkakademie für Gestaltung und Design im Handwerk Niedersachsen, führte uns durch das dadaistische Gesamtweltbild des Kurt Schwitters. Dieser bezeichnete mit "Merz" seine Technik, aus Zeitungsausschnitten, Reklame und Abfall Collagen zu erstellen. Der Merzbau ist eine grottenartige Collage-Raum-Skulptur mit Erinnerungsstücken, an dem Schwitters etwa zwanzig Jahre hauptsächlich in seiner Wohnung im Haus seiner Eltern in der Waldhausenstraße arbeitete. Er wurde ebenso wie viele seiner Arbeiten bei einem Bombenangriff 1943 zerstört. Im rekonstruierten Merzbau, einem Nachbau des Originals, begeisterte Friederike Otto den Förderkreis mit einem erfrischenden und leidenschaftlichen Vortrag.
Herzlichen Dank dafür, Frau Otto!
- Blick in den Merzbau des Dada-Künstlers Kurt Schwitters im Sprengel-Museum Hannover. Foto: T. Schneemann