Mit einem Beitrag von Matthias Meitzler, Berlin 2012, 174 Seiten, s/w-Abbildungen
Während das Sterben zunächst immer ein Individuum betrifft, so ist im weiteren auch immer das soziale Umfeld betroffen. Dies gilt nicht zuletzt für jene "Verräumlichung" des Sterbens, die der Friedhof repräsentiert. Im Gegensatz zu anderen Disziplinen spielte der Friedhof in der Soziologie bisher kaum eine Rolle, dieses Desiderat wird durch den vorliegenden Band kompensiert. Thorsten Benkel untersucht die Sinnsetzungen, Bestattungsriten und symbolischen Abschiedsrituale, die sich beim Tod entfalten und auf dem Friedhof manifestieren. Der Frankfurter Soziologe Thorsten Benkel legt hiermit – nach der Studie von Andrea Gerhardt über "'Ex-klusive Orte' und normale Räume" (2007) – eine erneut sehr instruktive, theoretisch orientierte Arbeit über den Friedhof vor. Sie zeigt die Konturen einer Soziologie des modernen Friedhofs auf. Der Band enthält auch einen einführenden Beitrag von Matthias Meitzler über die "Professionalität der Todesverwaltung". Insgesamt erlaubt das Werk neue, originelle Perspektiven auf den Friedhof.