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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Karl S. Guthke: Sprechende Steine. Eine Kulturgeschichte der Grabschrift

Göttingen 2006 (Wallstein-Verlag), 414 Seiten

Der an der Harvard-Universität lehrende Karl S. Guthke hat sich bereits in mehreren Büchern mit der internationalen Kulturgeschichte des Todes befasst. Bekannt geworden ist unter anderem seine Studie "Ist der Tod eine Frau? Geschlecht und Tod in Kunst und Literatur" (1997). Das nun in deutscher Übersetzung vorliegende Buch widmet sich einem Thema, das hier zu Lande bislang eher in anekdotisch-humoristischem Werken bearbeitet wurde: den Grab(in)schriften. Karl S. Guthke bezeichnet die Grabinschriften als eine besondere Form des "kulturellen Gedächtnisses". Was folgt, ist ein bunter, abwechslungsreicher und gut geschriebener Streifzug, der eine Vielzahl ungewöhnlicher Grabinschriften von mehr oder weniger bekannten Verstorbenen versammelt. Letztere sind dank des Personenregister leicht nachzuschlagen. Räumlich umfasst das Werk die gesamte westliche Kultur, in deren Geschichte sich Guthke blendend auskennt. Der historische Schwerpunkt liegt auf der Neuzeit. Die einzelnen Kapitel befassen sich unter anderem mit dem Problem der "gelogenen" Grabinschriften, den selbstverfassten und komischen Grabinschriften sowie mit Grabinschriften für Selbstmörder und Tiere.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Torhaus und Friedhof (Februar 2007).
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