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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Peter Andreas/Michael Fischer: Gräber unsterblicher Komponisten.

Mit einem Essay von Clemens Prokop. Ein Bildband mit Texten. Bärenreiter-Verlag, Kassel 2003, 92 S.

37 Grabstätten europäischer Komponisten haben die Autoren aufgesucht, von berühmten wie Brahms, Mozart oder Schubert bis hin zu weniger bekannten namens Schmidt und Wolf-Ferrari. Die atmosphärisch wirkungsvollen Schwarz-Weiß-Fotos werden von Texten und Gedichten begleitet, die die Toten nicht verklären, sondern ihr Verhältnis zum Sterben und zum Tod zur Sprache bringen, ihre Ängste und Hoffnungen ausdrücken. Sie sprechen aber auch von den musikalischen Werken und laden zum Nachdenken ein.

Da weitere Berühmtheiten wie Bach, Bruckner, Debussy, Grieg u.a. fehlen und fast ein Drittel der erwähnten Tonkünstler auf Wiener Friedhöfen zu finden sind, kann dieser Bildband kaum zum Nachschlagen und als Wegweiser genutzt werden, zumal keine Hinweise zur genauen Lage der Grabstätten gegeben werden. Dieser Mangel wird wettgemacht durch den vorangestellten siebenseitigen Essay, der sich mit dem Älterwerden der Komponisten beschäftigt. Der Autor verfolgt die Spur des Todes in großen Trauerkompositionen der Musikgeschichte und geht der Frage nach, was Komponisten treibt, wenn der Tod ins Blickfeld rückt – und damit das ewige Verstummen.

Ein lesenswerter, kleiner Bildband, dessen Preis aber relativ hoch ist.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Baumbestattungen (Februar 2004).
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