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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Sterben und Tod

Rheinisches Jahrbuch für Volkskunde, 34. Band, 2001/2002. Herausgegeben von H. L. Cox. Bonn 2002, 268 S., 125 Abb.

Der vorliegende Band versammelt 13 Aufsätze verschiedener Wissenschaftler, die ihre Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Trauerkultur vorstellen. Dadurch wird insgesamt ein breites zeitliches Spektrum abgedeckt: es erstreckt sich von Irene Mittermeiers Aufsatz "Zwischen Diesseits und Jenseits - Gedanken zu Grabbeigaben des Mittelalters und der Neuzeit" bis zu Adalbert Kesebergs Beitrag zur Entstehung und Entwicklung der Hospizbewegung.

Auch inhaltlich ist eine große Themenvielfalt vorhanden: So setzt sich Alois Döring in seinem Beitrag "Bestattet am anonymen Ort?" mit dem Begräbnisschicksal von (ungetauften) totgeborenen Kindern auseinander, während Reiner Sörries unter dem Titel "Der Tod im Museum" "Anmerkungen zur Musealisierung der letzten Dinge" macht. Topographisch gesehen geht es nicht nur um das Rheinland, wie Dorothea Schells Aufsatz "Gute Reise! - Ethnographische Notizen zum Wandel der Totenrituale auf Samos (Griechenland)" zeigt. Qualitativ sind sämtliche Aufsätze sehr dicht, interessant und hochwertig.

Als besonders beklemmend, doch wichtig empfand ich Christoph Daxelmüllers Beitrag: "Der Tod als Normalität. Vom Umgang mit dem Tod in nationalsozialistischen Konzentrationslagern", faszinierend und originell Markwart Herzogs "Tod in Hogwarts" überschriebene "Thanatologische Bemerkungen zum Harry-Potter-Universum". Alles in allem scheint diese Publikation gut dazu geeignet, sich einen soliden Überblick über aktuelle Forschungsfelder, -ergebnisse und -projekte auf dem Gebiet der Trauerkultur zu verschaffen.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Trauer und Musik (August 2003).
Erkunden Sie auch die Inhalte der bisherigen Themenhefte (1999-2024).