Am Freitag, dem 30. August 2013, 70 Jahre nach der "Operation Gomorrha", der größten Katastrophe, die Hamburg je erlebt hat, wurden auf der Sammelgrabstätte der Bombenopfer auf dem Ohlsdorfer Friedhof vier neue Stelen mit Informationstafeln feierlich enthüllt und der Öffentlichkeit übergeben. Sie stehen am West-, Nord- und Ost-Eingang sowie unmittelbar vor dem Mahnmal im Zentrum der Anlage mit der von dem Bildhauer Gerhard Marcks entworfenen Figurengruppe. Die vier Muschelkalkstelen wurden gestiftet von Senatsdirektor a. D. Reinhold Scharnberg, der die verheerenden Bombenangriffe auf Hamburg im Juli und August 1943 selbst erlebt hat. Sinn und Zweck seiner Stiftung ist es, die Grabanlage für die Bombenopfer heutigen Friedhofsbesuchern und nachfolgenden Generationen besser zu erklären, zumal Zeitzeugen der Kriegsereignisse immer weniger werden.
- Die neuen Stelen wurden mit Sonnenblumen geschmückt. Foto: P. Schulze
- Helmut Schoenfeld und Lutz Rehkopf enthüllen eine der vier Stelen auf der Bombenopfer-Sammelgrabstätte. Foto: T. Herbst
Anstelle des Stifters selbst, der aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte, erläuterten Lutz Rehkopf von der Friedhofsverwaltung und Staatssekretär a.D. Dr. Frank Tidick, der das Projekt federführend begleitet hat, in kurzen Ansprachen die Bedeutung des Massengrabs und des Mahnmals für das Gedenken jetzt und in Zukunft. So schließt der Text der Informationstafeln mit einem Ausspruch von Bürgermeister Max Brauer anlässlich der Eröffnung des Mahnmals im Jahre 1952: "Habt den Mut, das Sterben eurer Väter, Mütter, Brüder und Schwestern richtig zu deuten! Sie hätten nicht geopfert werden müssen. Nur weil man sich den Gewalttätern überantwortete, kam Gewalt über unsere Familien und über unsere friedlichen Städte. Denn in einem freien Volke ist jeder für dieses Warum mitverantwortlich."