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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Ausstellung "Tod und Meer" in Flensburg

Autor/in: Pressetext
Ausgabe Nr. 119, IV, 2012 - November 2012

Die Ausstellung "Tod und Meer" wird am Sonntag, 25. November 2012, 11.30 Uhr, im Flensburger Schifffahrtsmuseum eröffnet. Sie ist dann vom 25. November 2012 bis 27. Januar 2013 zu sehen. Die Ausstellung thematisiert an Hand einer Vielzahl von Bildern, Objekten und Dokumenten den Umgang mit Seestürmen, Schiffbrüchen und Strandungen sowie Trauer und Erinnerungskultur an den Küsten von Nord- und Ostsee. Unter anderem präsentiert sie themenspezifische Kunstwerke aus der Grafiksammlung "Mensch und Tod" des Instituts für Geschichte der Medizin in Düsseldorf. Zugleich dokumentiert sie erstmals jene spezifisch maritime Gedächtnislandschaft, die an den Küsten von Nord- und Ostsee entstanden ist und sich beispielsweise in Wrackrelikten, Memorials, Gedenkstätten und Grabmälern zeigt.

Helgoland
Meeresforscher-Memorial Helgoland. Foto: N. Fischer

Wie das Meer die Menschen ernährte, so mussten sie lernen, mit dessen Gefahren umzugehen. Denn seit jeher sind Seesturm und Schiffbruch eine konstante Erfahrung und Bedrohung der Seefahrt. Trotz stetig wachsender Erkenntnisse in Schiffbau und Navigation ist die Unsinkbarkeit bis heute ein unerfüllter Traum. Die Naturgewalt des Meeres bleibt dem Menschen stets überlegen. Spektakuläre Schiffskatastrophen wie der Untergang der "Titanic" 1912 oder der Fähre "Estonia" 1994 haben sich tief in unser kollektives Gedächtnis eingeschrieben und weisen als Symbol weit über das tatsächliche Ereignis hinaus. Doch es ist vor allem das alltägliche Wagnis der Seefahrt, das die Mentalität der Seeleute, Hafen- und Küstenbewohner geprägt und als Motiv auf vielfältige Weise in die bildenden Künste und die Literatur Eingang gefunden hat. Die Ausstellung über "Tod und Meer" zeigt, wie über Jahrhunderte im Wechselspiel zwischen Mentalität, Kunst und Technik die Erfahrung von Bedrohung, Angst, Abenteuer, Ungewissheit, Unglück, Katastrophe, Tod, Hoffnung, Rettung sowie nicht zuletzt Trauer, Erinnerung und Gedenken rund um die Seefahrt tradiert und verarbeitet wurde. Zugleich gingen sie als Motiv auf vielfältige Weise in die bildenden Künste und die Literatur ein.

Die Ausstellung wurde gemeinsam erarbeitet von Dr. Thomas Overdick (Flensburger Schifffahrtsmuseum) in Zusammenarbeit mit der Grafiksammlung "Mensch und Tod" des Instituts für Geschichte der Medizin und dem Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Dr. Stefanie Knöll, Dr. Michael Overdick) sowie dem Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie der Universität Hamburg (Prof. Dr. Norbert Fischer). Zur Ausstellung erscheint ein gleichnamiger, reich illustrierter Begleitband, herausgegeben von den genannten Personen.

Laufzeit: 25. November 2012 bis 27. Januar 2013, Di-So 10-17 Uhr
Ort: Flensburger Schifffahrtsmuseum, Schiffbrücke 39, 24939 Flensburg
Kontakt: www.schifffahrtsmuseum.flensburg.de

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Bäume in Ohlsdorf (November 2012).
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