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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Förderverein Alter Harburger Friedhof

Bekannte Harburger Familien und zahlreiche Ehrenbürger haben in den letzten beiden Jahrhunderten ihre letzte Ruhestätte auf dem Alten Friedhof an der Bremer Straße gefunden.

Viele Straßen wurden nach diesen Harburger Bürgern benannt. Die letzte Bestattung hat dort im Jahre 1969 stattgefunden, somit sind sämtliche Ruhefristen abgelaufen. Seitdem ist diese innerstädtische Grünanlage von ca. 5 ha Größe zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Die zum Teil verfallenden Grabmale legen nicht nur Zeugnis für die Grabsteinkunst und Sepulkralkultur des 19. und 20. Jahrhunderts ab, sondern sind auch Spiegelbild der Harburger Stadtgeschichte.

Im November 2006 hat sich dank einer Initiative und finanziellen Unterstützung der Fa. Albers Bestattungen der "Verein zur Pflege und Neugestaltung des alten Friedhofs und zur Erhaltung wertvoller Grabmale" gegründet, für den der Bestattungsunternehmer F. Peter Jungehülsing als 1. Vorsitzender den ehemaligen Bezirksamtsleiter Michael Ulrich als seinen Stellvertreter hat gewinnen können.

Ziel ist es, die innerstädtische Parkanlage wieder zu einer Oase der Ruhe und Beschaulichkeit aufzuwerten. Es ist beabsichtigt, am Beispiel einzelner Grabstätten durch Aufstellen entsprechender Informationstafeln die Geschichte Harburgs zu veranschaulichen. Die spätere Installation zusätzlicher moderner Skulpturen aus Stein, Eisen, Bronze und Holz wird dieser parkähnlichen Begegnungsstätte in Harburg bundesweiten Alleinstellungscharakter sichern.

Das Bezirksamt Harburg lässt dankenswerterweise zurzeit ein landschaftsarchitektonisches Gesamtkonzept erstellen. Weiterhin ist durch einen Harburger Steinmetz- und Bildhauermeister eine Kostenermittlung für die Renovierung eines Vierer-Clusters bestehend aus vier erhaltenswürdigen und repräsentativen Grabdenkmalen erstellt worden. Erste gartenbautechnische und pflegerische Maßnahmen sind zwischenzeitig erfolgt, einige bisher "unsichtbare" Grabdenkmale wieder frei geschnitten. Ehrenamtliche Arbeit durch eine Harburger Bürgerin, die mit viel Engagement Gräber kultiviert, komplettiert diese Maßnahmen.

Im Frühjahr wurde eine Gemeinschaftsaktion "Harburg räumt auf" mit Pfadfindern vom Stamm ALBATROS der St. Trinitatisgemeinde, an die der Friedhof grenzt, erfolgreich initiiert. In Zusammenarbeit mit dem Helms-Museum und der kulturwissenschaftlichen Abteilung werden regelmäßige Führungen über den "Alten Friedhof" mit großem Erfolg angeboten. Auf Einladung des Museums- und Heimatvereins und des Vereins "Alter Friedhof" fand im Frühsommer eine eindrucksvolle Veranstaltung auf dem Gelände des Alten Friedhofs statt, zu der u.a. der Direktor des Helms-Museums Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss und der 1. Vorsitzende des Museums- und Heimatvereins Prof. Dr. Peter Hornberger gesprochen haben. Im Rahmen einer kleinen Feier ergab sich ein lebhafter Meinungsaustausch mit den geladenen Gästen und Honoratioren. Ein weiteres Projekt wird die Zusammenarbeit mit der Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft (STEG) sein, die das angrenzende Phoenixviertel saniert.

Ein nachhaltiger Erfolg dieser Vereinsgründung kann nur gewährleistet werden, wenn Mitglieder oder weitere Förderer oder auch Spenden eingeworben werden können. Der Verein ist zwischenzeitlich gemeinnützig, sodass Spendenbescheinigungen erteilt werden können. Wenn Interesse an einer Mitarbeit oder Mithilfe besteht, richten Sie sich bitte an nachfolgende Kontaktadresse:

F. Peter Jungehülsing "Alter Friedhof"
c/o Albers-Bestattungen, Knoopstr 36, 21073 Hamburg,
Tel.: 040 - 77 25 62, mail: [email protected]

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Der Bildhauer Arthur Bock (November 2007).
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