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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Katrin Löffler/Iris Schöpa/Heidrun Sprinz: Der Leipziger Südfriedhof

Geschichte/Grabstätten/Grabdenkmäler. Leipzig 2000, 192 Seiten, zahlreiche, z. T. farbige Abb.

Der schön gestaltete Band ist in zwei Abschnitte unterteilt: Der erste behandelt die Geschichte von Bestattung und Friedhöfen in Leipzig und allgemein (S. 9-34), der zweite Abschnitt stellt bedeutende Grabstätten auf dem Südfriedhof vor.

Den Verfasserinnen gelingt es überzeugend, die Geschichte des 1886 eröffneten Südfriedhofs in die allgemeine Friedhofsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts einzubetten. Parkästhetik, Feuerbestattung, Friedhofs- und Grabmalreform, und andere Besonderheiten werden in ihren Auswirkungen für die Friedhofsgestaltung in Leipzig erläutert. In Exkursen gehen die Verfasserinnen dabei immer wieder auf allgemeine Tendenzen in der Bestattungskultur ein. Besonderes Augenmerk widmen sie dem 1910 auf dem Südfriedhof in Betrieb genommenen Krematorium – einem weit ausladenden Bau mit drei Kapellen (Feierhallen), der seinerzeit zu den größten Krematorien in Deutschland zählte. Die Hauptkapelle bot 800 Personen Platz. Unter den im zweiten Teil des Buches vorgestellten Persönlichkeiten, die auf dem Südfriedhof bestattet wurden, sind bekannte Namen wie der Schriftsteller Christian Fürchtegott Gellert, der Gewandhauskapellmeister Arthur Nikisch, die Verleger Fritz Baedeker und Georg Thieme, der Psychologe und Philosoph Wilhelm Wundt und der Sozialdemokrat Bruno Schoenlank.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Bildhauer und Grabmäler (Mai 2001).
Erkunden Sie auch die Inhalte der bisherigen Themenhefte (1999-2024).