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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

15 Jahre Quo Vadis e.V. - Ein Verein für die Entwicklung der Trauerkultur

Autor/in: Holger Wende
Ausgabe Nr. 137, II, 2017 - Mai 2017

Der gemeinnützige Verein "Quo Vadis e.V." wurde vor knapp 15 Jahren gegründet, um die Trauerkultur in Hamburg zu befördern und ein Zeichen zu setzen für eine den verstorbenen Persönlichkeiten angemessene Bestattung mit Namenszeichen und Inschrift auf einem Grabstein.

Die Idee von Uta Schröder, Susanne Brath und Johannes Müllner war, über Grabmal-Patenschaften die Möglichkeit für Hamburger zu schaffen, sich kostengünstig beisetzen zu lassen, mit Namensinschrift und der Teilnahmemöglichkeit für die Angehörigen bei einer Beisetzung der Urne. Daher wurden bis dato vier Sammelgrabfelder geschaffen, die über 700 Bestattungen im genannten Zeitraum ermöglicht haben. Dabei war eine Begrenzung auf Feuerbestattungen nötig. Tatsächlich werden alle Grabfelder vorbildlich von der Goetz Dekorationsgesellschaft gepflegt.

Namensplatten
Quo Vadis Namensplatten. Foto: H. Wende

Dass die Menschen ein starkes inneres Bedürfnis nach einer konkreten Grabstätte haben, zeigt die Tatsache, dass die "Quo Vadis Grabstätte Wasserturm" – seit einigen Jahren nicht mehr für Neubelegungen zugelassen – immer noch ständig mit frischen Blumen, Engeln und sonstigen Gedenkzeichen der Trauernden gefüllt ist. Auch eine rote ewige Kerze brennt dort als Zeichen der Erinnerung. Eigentlich entstammt das "ewige Licht" eher katholischen Trauerzusammenhängen. Die Gründer des Vereins freuen sich darüber, dass sie so vielen Hamburgern die Möglichkeit geben konnten für sich einen Trauerort zu schaffen, der gut tut. Manche Menschen übertreiben es auch mit der Anteilnahme und überschreiten dann eine Grenze, die der ästhetischen Anmutung der Gesamtgrabanlage nicht mehr entspricht. Vor gar nicht so langer Zeit haben Angehörige zwei Plastikherzen auf der ihnen zugehörigen Namensplakette angebracht. Die waren extrem auffällig, so dass der Verein dort einschreiten musste. Ansonsten gilt der Grundsatz der Trauerkultur auch bei den Grabanlage von Quo Vadis: Erlaubt ist was gefällt und für den Trauerprozess heilsam ist.

Die ursprüngliche Idee mit Kissensteinen für die Namenszeichen wurde schon bei der zweiten Grablege ersetzt durch steinerne Stelen, die mit schwarzen Tafeln die Namen der Verstorben aufnehmen können. Die Ausgangsstation des Angebots, die Quo Vadis Grabstätte Obelisk, wenige Meter vom Bestattungsforum entfernt, ist inzwischen durch ein Grabfeld rechts und links davon erweitert worden. In der Planung sind weitere Erweiterungsflächen ganz in der Nähe, so dass auch die nächsten Jahre immer die Möglichkeit bestehen wird, eine Quo Vadis Bestattung durchzuführen. Der Verein hat sich entschlossen eine eigene Website zu erstellen, die nunmehr unter dem Link http://quo-vadis-hamburg.de/ abrufbar ist. Dort findet man viele Informationen rund um die Trauer- und Bestattungskultur in Hamburg.

Dabei ist dem Verein wichtig, einen Gegenentwurf zur staatlichen anonymen Bestattung bereit zu stellen. So kann man im Gegensatz dazu als Trauernder und/oder Hinterbliebener an der Beisetzung teilnehmen und die Kosten für ein Grab des Vereins sind inzwischen sogar günstiger als die einer anonymen Bestattung, wobei die Grabpflege für 25 Jahre darin sogar noch eingeschlossen ist.

Der Verein freut sich, dass er 2016 als Vorsitzenden den renommierten Politiker und Gewerkschafter Uwe Grund gewinnen konnte, der viele Jahrzehnte den DGB in Hamburg geleitet hat.

Kontakt zum Verein Quo Vadis können Sie aufnehmen über die E-Mail-Adresse: [email protected] oder mit einem Anruf beim Verein, der immer erreichbar ist: 040-24840203.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Jubiläen (Mai 2017).
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