Husum 2016, 192 Seiten, zahlreiche, meist farbige Abbildungen
Kulturhistorisch gesehen ist der Keitumer Friedhof den bekannteren und bereits gut dokumentierten Inselfriedhöfen auf Amrum und Föhr ebenbürtig. Die Geschichte der Grabmale geht bis ins 17. Jahrhundert zurück und vermittelt das Inselleben früherer Epochen: etwa aus der Zeit der Seefahrer und des Handels. Viele Insulaner erlitten den "nassen Tod" auf hoher See, umgekehrt wurden unbekannte Gestrandete immer wieder an der Insel angeschwemmt und beigesetzt. Aber auch vom entbehrungsreichen Leben der zu Hause gebliebenen Frauen berichten die Grabsteine. Darüber hinaus stellt der Friedhof eine Verbindung zur Zeitgeschichte her, denn er beherbergt auch bekannte Persönlichkeiten, wie den "Spiegel"-Begründer Rudolf Augstein. Mit dem vorliegenden Band gibt es erstmals eine umfassende Darstellung der Geschichte des Keitumer Friedhofs, seiner Grabsteine und des historischen Umfeldes auf der Insel Sylt.