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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Wer war Werner Lüdemann (1915-1985)?

Werner Lüdemanns Vater war in der Baubehörde im Büro des Oberbaudirektors Fritz Schumacher beschäftigt.

Werner durfte seinen Vater dort oft besuchen. Schon als Schüler lernte er die Kurzschrift und fing an, alles aufzuschreiben und zu sammeln, was er in Hamburg bemerkenswert fand.

Das war der Anfang seiner Liebe zu Hamburg. Nach der Schulzeit heuerte er bei der Reederei Essberger an und besuchte die Seefahrtsschule auf Finkenwerder. Auf dem Segelschiff "Padua" (heute Krusenstern) sowie auf der "Pamir" umrundete er viermal Kap Horn. Er fuhr auch auf Tank- und Frachtschiffen.

Bevor er seine Frau Hanna heiratete, wurde sie von ihrer zukünftigen Schwiegermutter gewarnt: Du heiratest keinen Ehemann, sondern einen Sammler! Im zweiten Weltkrieg wurde er als Soldat im Osten schwer verwundet und verlor ein Bein. Aufgrund seiner Verwundung hatte er lange Zeit keine Arbeit, seinen Lebensmut jedoch behielt er und sammeln tat er weiter.

Schon 1945 trat er als aktives Mitglied dem Barmbeker Bürgerverein bei und betreute die Fußballjugend des Urania Sportvereins. Im Verein geborener Hamburger gründete er 1958 eine Kindergruppe und leitete sie über 25 Jahre lang. Auch seine drei Kinder waren dabei. Auch bei den Hamburgensien-Sammlern war er aktiv.

Das Ergebnis seiner Sammelleidenschaft nahm Hunderte von Ordnern ein. Die Ohlsdorf-Sammlung vermachte seine Frau nach seinem Tode dem Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof (s. "Lüdemannsche Sammlung") und die Bürgervereinsgeschichte dem Verein geborener Hamburger. Ein Großteil seiner Karteien bekam der Verfasser.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft 125 Jahre Friedhof Ohlsdorf - wie geht es weiter? (Juni 2002).
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