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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Stellungnahme von Holger Wende, Trauerbegleiter, zum Thema "Verkehrsschranke"

Autor/in: Holger Wende
Ausgabe Nr. 148, I, 2020 - Februar 2020

Der Ohlsdorfer Friedhof möchte eine Schranke einführen, die das Durchfahren der Pendler hindern soll. Offensichtlich sind die Pendler Nutzer des Straßensystems, ohne konkreten Anlass; das heißt: sie haben formal gar keine Zufahrtsberechtigung.

Beim Wiener Zentralfriedhof kann man sich Passierscheine kaufen, um mit dem Auto auf den Friedhof fahren zu dürfen. Drei Euro kostet dort die Einfahrt. In Hamburg soll die Benutzung des Friedhofes Ohlsdorf durch Autos weiter möglich sein. Insbesondere bei Trauerfeiern sollen die Schranken sich für die Trauergäste öffnen, die sich im Zweifel auch nicht auf dem Friedhof auskennen.

Für die Grabpächter ist bisher geplant, dass sie mit ihrem Auto das Einfahrts-Tor benutzen, das möglichst nahe am Grab ist. Wenn man bedenkt, dass man durch dieses Verfahren die Grabnutzer zu großen Umwegen rund um den Friedhof "zwingt", scheint diese Regelung sehr pragmatisch zu sein und gleichzeitig auch problematisch gegenüber dem Grabpächter. Wenn der Nutzer in Klein Borstel wohnt und am Bramfelder See das Grab liegt, muss er dann ganz um den Friedhof herumfahren? Aus Sicht des Marktes ist der Friedhof ein Dienstleister, der es dem Kunden möglichst bequem machen sollte, damit er zu seiner Trauer-Grabstätte kommt. Daher wäre diese Lösung suboptimal …

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Mensch-Haustier-Bestattungen (Februar 2020).
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