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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Natur und Kunst – Architektur und Landschaft. 100 Jahre Gertraudenfriedhof in Halle (Saale).

Hrsg.: Verein für Friedhofskultur in Halle und dem Umland e.V. und Kathleen Hirschnitz. Halle (Saale) 2014 (Hasenverlag), 128 Seiten, zahlreiche, teils farbige Abbildungen, Friedhofsplan

Der Gertraudenfriedhof gehört als "Musterfriedhof" zu den frühen Reformfriedhöfen in Deutschland. Zugleich hat er große Bedeutung für die Geschichte der Feuerbestattung. Im September 1914 und angesichts des gerade begonnenen Ersten Weltkriegs ohne offizielle Feier eröffnet, wurde er unter maßgeblichem Einfluss des Halleschen Architekten und Stadtbaurates Wilhelm Jost (1874-1944) gestaltet. Zusammen mit dem neuen Begräbnisplatz von Jost geplant, wurde im Dezember 1915 das Krematorium in Betrieb genommen. Gemeinsam mit seinen später auf dem Gelände angefügten Aschenbeisetzungsplätzen (Kolumbarien) zählt das Ensemble – neben Dresden-Tolkewitz – zu den frühen, einheitlich gestalteten Feuerbestattungsanlagen. Der vorliegende, grafisch schön gestaltete Band beleuchtet einzelne Stationen der Friedhofs- und Krematoriumsgeschichte. Unter anderem stellt Mathias Homagk die Baugeschichte von Friedhof, Feierhalle und Kolumbarium sowie das Wirken von Stadtbaurat Wilhelm Jost dar, Michael Kriebel beschreibt "100 Jahre Feuerbestattungen in Halle (Saale)". Norbert Fischer ordnet den Gertraudenfriedhof in den Kontext der Friedhofsreform des frühen 20. Jahrhunderts ein. Guntram Seidler widmet sich der Begräbnisanlage der Freimaurer, Anton Hieke und Cornelia Zimmermann erläutern den Neuen jüdischen Friedhof innerhalb der Gesamtanlage. Eine ausführliche Chronik zur Geschichte des Friedhofs rundet den Band ab.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Das Lachen und der Tod (Februar 2015).
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