Freie wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des Grades eines Magister Artium am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin am Kunsthistorischen Institut, 2009, 108 S., 117 Abb.
Die vorgelegte Magisterarbeit behandelt die bauhistorische Analyse des neuen Krematoriums auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg. Damit liegt erstmals eine Biografie dieses bedeutenden Bauwerks Fritz Schuhmachers vor. Die Verfasserin setzt sich zum Ziel, die Baugeschichte des Krematoriums zu rekonstruieren und sie in seiner Gesamtheit aufzuarbeiten. Dazu gehören außer der Baubeschreibung auch Antworten auf Fragen der langen Planungsphase und der aufgetretenen Widrigkeiten in dieser Zeit. Eingegangen wird auch auf geplante alternative Standorte im Hamburger Stadtgebiet und die baulichen Veränderungen in den 1960er und 1990er Jahren. Abschließend erfolgen eine Einordnung und ein Vergleich des Gebäudes zu anderen Krematorien in Deutschland.
Vermisst wird in der Baubeschreibung ein Hinweis auf das filigrane kupferne Gebilde im nördlichen Kolonnadengang und seine symbolische Interpretation. Unerwähnt bleibt auch das etwa 16 Jahre später gegenüber dem Krematorium nach Plänen von Heinz Ruscheweyh errichtete KZ-Opfer-Mahnmal. Ruscheweyh hat sich nämlich in den Abmessungen seines Bauwerks und des davorliegenden Platzes an den Proportionen der vorderen Krematoriumsfassade orientiert.
Insgesamt stellt die Biografie die übersichtliche Entwicklungsgeschichte eines bedeutenden sepulkralen Bauwerks dar und gibt Einblicke in Details, die zusammenfassend bisher so noch nicht in Erfahrung gebracht werden konnten.