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OHLSDORF - Zeitschrift für Trauerkultur

Tade M. Spranger: Bestattungsgesetz Nordrhein-Westfalen.

Boorberg Taschenkommentare. Stuttgart u.a. 2003, 252 S.

Der Bonner Rechtswissenschaftler Tade M. Spranger machte sich vor einigen Jahren in Fachwelt und Öffentlichkeit einen Namen, als er in seiner Dissertation die Einschränkung persönlicher Freiheitsrechte durch die vielerorts strengen Grabmalvorschriften auf Friedhöfen thematisierte. In seinem neuen Buch kommentiert und erläutert Spranger das am 1. September 2003 in Kraft getretene neue Bestattungsgesetz für Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen der parlamentarischen Beratungen fand der Gesetzentwurf seinerzeit unter dem Schlagwort „Urne im Wohnzimmer” in den Medien enorme Beachtung, weil es erstmals in Deutschland den so genannten Friedhofszwang für Aschenbeisetzungen aufzuheben trachtete. Der ursprüngliche Entwurf wurde jedoch auf Druck der Kirchen und Kommunen noch stark abgemildert, erlaubt aber immerhin die Anlage von öffentlichen Aschenbeisetzungsflächen außerhalb der kommunalen bzw. kirchlichen Friedhöfe (u.a. Anlage von „Friedwäldern”). Neben anderen Neuerungen wurde auch der Sargzwang für Erdbestattungen aufgehoben, weil er beispielsweise moslemischen Traditionen widerspricht. Diese und andere Aspekte werden in dem handlichen Band von Tade M. Spranger kompetent und detailliert erläutert.

Auflistung alle Artikel aus dem Themenheft Baumbestattungen (Februar 2004).
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